Zum Weltfriedenstag möchte ich eine sehr alte Geschichte von mir präsentieren, die ich nun stark überarbeitet habe. Der Schreibstil ist zwar noch sehr holprig und man merkt sofort, dass es einer meiner ersten Texte war, dennoch finde ich die Botschaft dieser Geschichte wichtig. Gemeinsam ist nämlich das Stichwort, das uns alle verbindet. Auch Zusammenhalt ist etwas Wertvolles. Nicht zu vergessen das Vertrauen, das wir uns gegenseitig schenken sollten.
Auch die Anthologie „Gute-Nacht-Geschichten“ von Agency of Authors, die meine Geschichte „Der Prinz aus dem See“ enthält, soll Mitte September erscheinen, deren Erlös ukrainischen Kindern helfen soll.
Mit dieser Geschichte will ich zeigen, dass jeder sowohl Stärken als auch Schwächen hat und man gemeinsam viel mehr erreichen kann. Und natürlich gibt es Klischees, aber auch landestypische Speisen bekommen eine ganz besondere Rolle.
Als personifizierte Speisen veranstalten sie ein Länderspiel, um sich für ihr Land zu beweisen. Ähnlich wie Olympia oder andere Turniere, in denen alle Nationen friedlich zusammenkommen, um sich sportlich miteinander zu messen.
Das Länderspiel
Vor einiger Zeit gab es eine Gruppe an Freunden, die sich selbst Die Snacks nannten. Dazu gehörte Döner, Pizza, Baguette, Käse, Brezel und Burger. Häufig stritten sie, wer nun besser sei. Daraufhin wollten sie ein Spiel veranstalten: ein Länderspiel.
Da Döner ein waschechter Türke war, hielt er natürlich zu seinem Land. Pizza hielt zu Italien, Baguette zu Frankreich, Käse zu Holland, Brezel zu Bayern und Burger zu Amerika. Zu Deutschland hielt ein großer und ehrwürdiger Adler. Er hatte von dem Spiel erfahren und wollte sein Land vertreten.
Die Idee von Pizza war es, einen Hügel wie ein Rad hinunterzurollen, doch das passte Brezel nicht.
„Ich kann den Hügel gar nicht runter rollen, denn ich bin oval!“, klagte sie.
„Ich habe eine bessere Idee: Wer am meisten essen kann“, schlug Döner vor.
Aber wieder beschwerte sich Brezel. „Ich kann nie im Leben so viel essen wie Döner“, klagte sie.
Das wurde dem Adler zu viel und er fraß Brezel einfach auf. Schließlich vertrat er ganz Deutschland und somit auch Bayern, fand er.
„Das ist Betrug!“, empörte sich Pizza, hielt aber sogleich ihren Mund, denn der Adler drohte, auch sie zu fressen, wenn sie nicht augenblicklich schwieg.
Nun meldete sich Baguette zu Wort: „Mein Bruder, Croissant, ist ein ausgebildeter Schiedsrichter. Wir können ein Turnier machen.“ Alle waren einverstanden. „Der Sieger darf über die anderen Länder bestimmen und diese regieren.“
Eine Woche später fand das Spiel statt, doch kurz vor dem Turnier, verschwand Käse einfach.
„Pah“, lachte Döner, „der Feigling macht noch nicht einmal mit.“ Keiner schenkte ihm Beachtung, denn alle waren auf das Spiel gespannt, das Croissant vorbereitet hatte.
1. So weit wie möglich einen Hügel runter rollen.
2. So weit wie möglich nach vorne springen.
3. So laut wie möglich schreien oder kreischen.
4. So lange wie möglich in der Luft bleiben.
5. So lange wie möglich unter Wasser bleiben.
Das Spiel begann. Die Zuschauer nahmen ihren Platz ein und machten sich zum Anfeuern bereit.
Spiel 1 - So weit wie möglich einen Hügel runter rollen.
Alle Kämpfer stellten sich an die Startlinie und rollten der Reihe nach den Berg hinab. Alle schafften es, außer der deutsche Adler.
Ihm gelang es nicht. Plump holperte er über seien Flügel und blieb mitten auf der Strecke liegen.
Doch pro Runde gab es jeweils mehr Punkte, womit noch nichts verloren war:
1. Runde = 1 Punkt | 2. Runde = 2 Punkte | …
Nun hatten alle, außer dem Adler, einen Punkt. Doch er ließ sich nicht verunsichern, denn in den anderen Disziplinen wäre er bestimmt stärker.
Spiel 2 - So weit wie möglich nach vorne springen.
Das zweite Spiel begann.
Wieder traten die Teilnehmer der Reihe nach an. Baguette holte Anlauf und sprang schlappe fünf Zentimeter weit.
Danach sprang Pizza und überschlug sich regelrecht in der Luft, sodass sie fast noch ein negatives Ergebnis erzielte. Enttäuscht gab sie die Bahn für den nächsten Teilnehmer frei.
Als die anderen sprangen, erreichten sie ähnliche Ergebnisse. Niemand konnte sich gut genug abstoßen, um genügend Schwung für eine größere Strecke zu bekommen.
Nur der Adler schaffte einen ganzen Meter. Er bekam dafür 2 Punkte.
Spiel 3 - So laut wie möglich schreien oder kreischen.
Schließlich kam das dritte Spiel: So laut, wie möglich schreien oder kreischen.
Nacheinander schrie jeder einmal. Döner bekam einen roten Kopf, Burger verlor ein paar Körner und Pizza kippte fast um, aber keiner schrie so laut, dass einem die Ohren dröhnten.
Dann kam der Adler an die Reihe und schrie so laut, dass Weißwurst, einer bayrischen Zuschauerin fast die Pelle platzte.
Der Adler hatte es geschafft. Croissant nickte begeistert. So gab es für ihn zusätzlich 3 Punkte.
Es stand 1 zu 5 für Deutschland. Vor Freude flog der Adler eine Runde, musste aber schnell wieder landen, um nicht disqualifiziert zu werden.
Spiel 4 - So lange wie möglich in der Luft bleiben.
Fliegen ist für mich kein Problem, dachte der Adler siegesgewiss. In dieser Disziplin machte er den Anfang. Allerdings bekam er direkt nach dem Start einen Krampf am Flügel und musste schon nach fünf Sekunden abbrechen.
Nach und nach kamen die anderen Teilnehmer an die Reihe, aber keiner schaffte es, maximal zwei Sekunden in der Luft zu bleiben.
Der Adler atmete erleichtert auf. Nur noch Döner musste antreten. Er spritzte hinten Soße heraus und schoss in den Himmel. Als ihm die Soße ausging, ließ er Tomaten zur weichen Landung fallen. Im hohem Bogen schmiss er Zwiebeln hinaus und vom Fleisch ließ er über die Hälfte fallen. So hatte er fast sein ganzes Gewicht abgeworfen. Er langte noch einmal in seinen Kopf und holte ein Salatblatt heraus. Dieses blähte sich wie ein Fallschirm über ihm auf. Langsam glitt der Döner nun nach unten.
Als er sicher gelandet war, schrie Croissant erstaunt auf. „Unglaublich, achtunddreißig Sekunden! So gut war bisher keiner.“
„Wir Döner sind halt Profis“, gab dieser an und stolzierte wie ein eitler Pfau an seinen Rivalen vorüber.
Nun stand es 4 zu 5 für Deutschland. Die übrigen Mitstreiter schieden aus. Nur noch der Adler und Döner waren im Spiel. Sie kämpften um den ersten Platz. Die letzte Disziplin konnte noch einmal alles wenden. Die Anspannung besonders groß.
Spiel 5 - So lange wie möglich unter Wasser bleiben.
Döner legte noch etwas Fleisch heraus und meinte: „Adler, du fängst an!“ Dieser war einverstanden, holte tief Luft, sprang in den See und blieb dreißig Sekunden unter Wasser.
Schnaufend und nach Luft ringend, tauchte er wieder auf. Nun sprang Döner hinein und schaffte vierzig Sekunden. Der Adler drohte Croissant zu sagen, dass er gewonnen habe. Wenn er es nicht tat, würde er es fressen, aber Croissant ließ sich nicht bestechen.
„Ich bin fair!“, sagte es und Döner bekam nochmals fünf Punkte. Es stand 5 zu 9 für Döner und somit hatte er gewonnen.
Döner wollte gerade verkünden, dass alle ihm von nun an unterlagen, als er plötzlich zusammenbrach und zerfiel. Das Wasser hatte ihn aufgelöst. Nur wer bis zu Preisverleihung überlebte, war auch der richtige Sieger. Somit gewann der Adler.
Da dieser fand, dass Döner gut gekämpft hatte, ließ er von ihm eine Statue anfertigen. Auch die anderen Teilnehmer würdigte er. Unterdrücken oder bestimmen wollte er nicht, denn Gleichheit war für den Adler sehr wichtig. Er legte fest, dass alle Nationen in Einigkeit, Recht und Freiheit leben sollten. Jeder Teilnehmer durfte weiterhin über das eigene Land bestimmen. Der Adler wollte sich darin nicht einmischen.
Die Verbundenheit der Länder kann man sogar heute noch daran erkennen, dass als Andenken der starken Kämpfer von jedem Land der eigene Kämpfer als Nationalgericht gegessen wird. Außer in Deutschland, da wurde der Adler auf der Flagge als Sieger des Länderspiels verewigt.
So wollten sie auch weiterhin dieses Spiel einmal im Jahr wiederholen und friedlich einen sportlichen Wettkampf austragen, um daran zu erinnern, wie wichtig Frieden und die Verbundenheit der Länder ist. Das Spiel wurde bald in Die olympischen Spiel umbenannt.
Herzliche Grüße
Niklas B.
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