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AutorenbildNiklas Böhringer

Anthologie „Mein Vater ... und ich“

Aktualisiert: vor 14 Stunden

Anthologie: Mein Vater ... und ich

90 Autoren – 90 rührende, herzliche und auch traurige Geschichten und Gedichte über Väter.


Klappentext

Väter gehören für alle Kinder zu den wichtigsten Bezugspersonen im Leben. Doch das Verhältnis zum eigenen Vater kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem, wie sich die Beziehung im Laufe der Jahre entwickelt hat. War der Vater anwesend? Ein Workaholic? Hat er die Familie verlassen und sich nie wieder gemeldet ... Oder war er stets Vorbild, Freund und Vertrauter?

Vielfach haben Töchter und Söhne ein liebevolles Verhältnis zu ihnen, aber es gibt natürlich auch die Beziehungen, die sehr distanziert und voller Ablehnung sind. Unsere Autorinnen und Autoren beleuchten all diese Facetten generationsübergreifend in ihren oft berührenden Texten.


Hrsg. Martina Meier

Erschienen am 26.04.2024

ISBN: 978-3-99051-219-7

Cover: humberto – Adobe Stock lizenziert

Seiten: 324

die Autoren


Anthologie: Mein Vater ... und ich

Leseprobe

enthalten ist meine Geschichte

Papa

Sie dürfen sich einen magischen Gegenstand wünschen, der einmal eingesetzt werden kann, stand in magischen Lettern verschnörkelt am Eingang des Jahrmarktzelts. Ich hielt nicht viel von Wahrsagerei und Magie. Alles nur Schwindel und Abzocke! Doch irgendwie interessierte es mich doch. Dieses Zelt strahlte eine unwiderstehliche Anziehung aus. Was war das bloß? Als ich das Zelt betrat, empfing mich schummriges Licht. Wie ich erwartet hatte, zierte eine große Glaskugel einen runden Tisch in der Mitte des Raums. Was für ein Klischee! Die Tischdecke war mit goldenen Stickereien auf dunklem Untergrund verziert. Da wackelten die Vorhänge und eine Frau mit Turban und langem Gewand trat auf mich zu.

„Sei gegrüßt.“ Ihre ruhige Stimme hüllte mich sogleich in einen wohligen Bann, der mich umgab. „Was wünschest du? Soll ich die Zukunft voraussagen – ich beherrsche die Kunst der Tarotkarten oder ich kann die Kristallkugel befragen – oder böse Geister vertreiben?“

„Ich … glaube nicht an diesen Schwindel“, erklärte ich zögerlich. „Das ist nur Abzocke!“

„Wie kannst du es wagen, meine Magie infrage zu stellen und als Abzocke und Schwindel zu bezeichnen?!“, fuhr sie mich erbost an. „Ich will dir beweisen, dass es die Realität ist. Wünsche dir etwas, aber sei gewarnt: Wähle mit Bedacht, was du dir wünschst. Kein Wunsch soll leichtfertig ausgesprochen werden. Allzu leicht kann er schwere Folgen hinter sich herziehen.“

„Na gut“, gab ich mich geschlagen. Die Neugier hatte gesiegt. „Ich wünsche mir …“

„Wähle mit Bedacht! Du hast nur einen Wunsch frei! Rückgängig gemacht werden kann er nicht mehr. Darum musst du ihn gut überlegt und präzise aussprechen. Wir wollen doch nicht, dass jemand zu Schaden kommt. Außerdem können Wünsche nur erfüllt werden, schaden sie niemand anderem noch sich selbst.“

[...]



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