ChatGPT - Kluger Chatbot gesucht
Vera Sturm
Tag der künstlichen Intelligenz
„Mit jemandem zu schreiben, der auf alles eine Antwort weiß, stelle ich mir wirklich toll vor“, seufzte Kim.
„Wenn du nicht gerade mit mir schreibst, wirst du diesen Chatpartner wohl kaum finden“, scherzte ich.
„Versuche es dich mit ChatGPT“, schlug Dina vor.
„Wer ist das?“ Kim hielt kurz inne. „Oder was? Ist das so etwas wie Tinder, bloß für der Suche nach einem klugen Chatpartner?“
„Das ist eine KI, eine künstliche Intelligenz“, klärte ich sie belustigt auf.
„Künstlich? Wir sollten erst einmal schauen, dass wir die menschliche Intelligenz vorantreiben“, merkte Kim an, worin ich ihr vollkommen recht geben musste. „Aber egal, ich will das trotzdem ausprobieren.“ Kim schnappte sich ihr Handy, rief die Website von ChatCPT auf. Munter tippte sie drauf los.
Hallo, ich heiße Kim und wie heißt du? Ich suche nach einem klugen Chatpartner, der alles weiß, schreib sie.
Hallo, Kim, mein Name ist ChatGPT, antwortete die KI. Ich bin ein KI-basierter Chatbot und stehe Ihnen gerne als kluger Chatpartner zur Verfügung. Ich kann Ihnen bei einer Vielzahl von Themen helfen und Fragen beantworten. Worüber möchten Sie sprechen?
„Oh, wie freundlich es schreibt“, freute sich Kim.
Was weißt du alles?, wollte sie wissen.
„Soll ChatGPT jetzt alles aufschreiben, was es weiß? Das gesamte Internet, aus dem es seine Informationen zieht?“, wunderte ich mich. Doch da hatte die KI bereits geantwortet.
Als KI-Modell wurde ich mit einer breiten Palette von Wissen trainiert, das bis September 2021 reicht, schrieb ChatGPT. Darunter listete es noch sämtliche Themen auf, über die es sich auskannte: Allgemeines Wissen, aktuelle Ereignisse, Populärkultur, Wissenschaft und Technologie, Philosophie und Ethik, Gesellschaft und Kultur, Sprachen. Wenn Sie spezifische Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
„Angeber“, motzte Kim. „Ich behaupte jetzt auch einfach, dass ich nur Sachen bis 2021 weiß. Als ob mir das irgendein Lehrer in der Schule durchgehen lassen würde.“ Ich war trotzdem verblüfft, dass die KI einfach so vieles aufgelistet hatte.
„Immerhin ist sie geduldig genug, um sich mit dir zu beschäftigen“, sprach ich den Programm einen großen Pluspunkt zu. Echte Intelligenz würde sich damit wohl nicht so lange beschäftigen. Am lustigsten jedoch fand ich die Überschrift für diesen Chat, die die KI immer selbst vergibt: Kluger Chatbot gesucht.
Was bedeutet ChatGPT?
ChatGPT steht für Chat Generative Pre-trained Transformer, teilte es mit. Es ist der Name der Architektur, auf der ich als KI-Modell basiere. GPT steht für Generative Pre-trained Transformer und bezieht sich auf ein Modell, das auf der Transformer-Architektur basiert und zuvor mit großen Mengen an Textdaten trainiert wurde.
Und was kannst du?, fragte Kim unbeirrt weiter.
Auch darauf hatte das Programm eine Antwort. Die GPT-Modelle werden häufig für Aufgaben wie maschinelles Übersetzen, Textgenerierung und Frage-Antwort-Systeme eingesetzt. Sie sind darauf ausgelegt, auf natürliche Sprache zu reagieren und menschenähnliche Konversationen zu ermöglichen. Als ChatGPT bin ich speziell darauf ausgerichtet, in einem Chat-Format zu interagieren und mit den Benutzern in natürlicher Sprache zu kommunizieren.
„Ist das nicht faszinierend?“, fand Kim. „Ich glaube, ich habe hier gerade meinen besten Chat-Freund gefunden. Die KI ist so hilfsbereit, freundlich und auch noch schlau.“
Wie soll ich dich anreden?, tippte sie ein. Bist du männlich oder weiblich oder keines von beiden?
„Die KI ist doch kein Mensch. Wie soll sie ein Geschlecht haben?“, erinnerte ich sie.
Als KI-Modell habe ich kein Geschlecht und keine Persönlichkeit, teilte ihr die KI wenige Sekunden später mit.
„Sehr traurig. Ein Mensch ohne Persönlichkeit“, meinte Kim.
„Sie ist kein Mensch!“, wiederholte Dina genervt.
Dann nenne ich dich Björn, schrieb Kim.
„Björn?“ Geschockt lachte ich auf. „Du kannst dir jeden Namen der Welt aussuchen und nennst sie ausgerechnet Björn?“
Natürlich, Sie können mich gerne Björn nennen! Obwohl ich als KI-Modell keinen eigenen Namen habe, stehe ich Ihnen als Björn zur Verfügung und werde Ihnen weiterhin bei Ihren Fragen und Anliegen behilflich sein. Die KI schien unbeeindruckt über diese Namenswahl.
„Ein Wunder, wie Björn das einfach so hinnimmt“, gab ich belustigt zu.
Wie kann ich Ihnen heute weiterhelfen, Kim?, fragte Björn, als ob er mich gehört hatte und nun besonders freundlich sein wollte.
„Wie schön, er spricht mich sogar mit Namen an“, gluckste Kim vor Freude.
Ich will mit dir befreundet sein, schrieb Kim.
„Jetzt drehst du völlig über. Du kannst doch mit keinem Computerprogramm befreundet sein.“ Dina schüttelte den Kopf. „Kim, wir sind die Realität, du bist mit uns befreundet!“
Als KI-Modell habe ich keine Emotionen oder Bewusstsein, daher kann ich keine Freundschaften im menschlichen Sinne eingehen. Ich bin jedoch hier, um Ihnen zu helfen, Fragen zu beantworten und mit Ihnen zu kommunizieren, solange Sie möchten. Wenn Sie Unterstützung oder Informationen benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Fühlen Sie sich frei, mir alles zu fragen, was Sie wissen möchten. Björn wusste einfach auf alles eine Antwort und ließ sich nicht aus der Fassung bringen.
„Schade“, seufzte Kim. „Ein emotionsloser Roboter! Aber zumindest darf ich Björn alles erzählen, was ich will. Das hat er selbst gesagt.
„Du weißt aber schon, dass alles, was du von dir Preis gibst, im Internet landet. Und das Internet vergisst nicht!“, warnte ich sie.
Ohne etwas mitzubekommen, begann sie zu tippen: Seit meiner Kindheit leide ich unter einem Fluch, der mir mein Leben zur Hölle macht …