Charakterexpress
- Niklas Böhringer

- 1. Sept. 2024
- 20 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Apr.
Zur Challenge des #charakterexpress von @crgorr_creative gibt es ein neues Bild, „gezeichnet“ von einer KI. Welche Geschichte verbirgt sich wohl hinter dieser Figur?
Jonathan Pesadilla
Hintergrund
ᴇʀ ꜱᴛɪʙɪᴛᴢᴇ ᴅᴀꜱ ʙᴜᴄʜ ᴀᴜꜱ ᴅᴇʀ ᴛʀᴀᴜᴍʙɪʙʟɪᴏᴛʜᴇᴋ ꜱᴇɪɴᴇꜱ ᴠᴀᴛᴇʀꜱ
Talente
ᴛʀᴀᴜᴍꜱᴘʀɪɴɢᴇʀ ᴜɴᴅ ᴇʀʙᴇ ᴅᴇʀ ᴛʀᴀᴜᴍʙɪʙʟɪᴏᴛʜᴇᴋ
Macken
ɢʀᴏꜱꜱᴇ ɴᴇᴜɢɪᴇʀ, ᴅɪᴇ ɴɪᴄʜᴛ ɴᴜʀ ɪʜɴ ɪɴ ꜱᴄʜᴡɪᴇʀɪɢᴋᴇɪᴛᴇɴ ʙʀɪɴɢᴇɴ ᴋᴀɴɴ
Er hielt das Buch in seinen Händen. Den wertvollsten Schatz, den es auf der Welt gab: das Buch der Träume. In ihm stehen alle Träume – seien sie gut oder schlecht –, alle Wünsche und Hoffnungen der Menschen. Jede Nacht kommt ein neues Kapitel dazu, erscheint mit goldleuchtenden Buchstaben und erhellt die Nacht mit seiner Magie.
Lucinda de la Luna
Hintergrund
ꜱɪᴇ ᴡᴜʀᴅᴇ ᴀᴜꜱ ᴇɪɴᴇᴍ ʜᴇʀᴀʙꜰᴀʟʟᴇɴᴅᴇɴ ᴛʀᴏᴘꜰᴇɴ ᴅᴇꜱ ꜱɪʟʙᴇʀɴᴇɴ ᴍᴏɴᴅʟɪᴄʜᴛꜱ ᴠᴏʀ ᴍᴇʜʀ ᴀʟꜱ ʜᴜɴᴅᴇʀᴛ ᴊᴀʜʀᴇɴ ɢᴇʙᴏʀᴇɴ
Talente
ꜱᴇɪᴛʜᴇʀ ᴇʀʜᴇʟʟᴛ ꜱɪᴇ ᴅɪᴇ ɴᴀᴄʜᴛ ᴍɪᴛ ᴋʟᴇɪɴᴇɴ ʟɪᴄʜᴛᴇʀɴ, ᴅɪᴇ ᴇʀ ᴀʟꜱ ʜᴏꜰꜰɴᴜɴɢꜱꜱᴄʜɪᴍᴍᴇʀ ɪᴍ ᴡᴀʟᴅ ᴠᴇʀᴛᴇɪʟᴛ
Macken
ꜱɪᴇ ᴅᴀʀꜰ ɴɪᴄʜᴛ ᴍɪᴛ ᴅᴇɴ ꜱᴛʀᴀʜʟᴇɴ ᴅᴇʀ ꜱᴏɴɴᴇ ɪɴ ʙᴇʀᴜʜʀᴜɴɢ ᴋᴏᴍᴍᴇɴ, ᴅᴇɴɴ ᴅɪᴇꜱᴇ ᴡᴜʀᴅᴇɴ ꜱɪᴇ ᴠᴇʀɴɪᴄʜᴛᴇɴ
Jede Nacht macht sie sich auf den Weg. Die kleine Lichtelfe, geboren aus einem Tropfen aus Mondlicht, die gemeinsam mit seinen Helfern, den Glühwürmchen, den Wald auf magische Weise erhellt. Wie jede Nacht bringt sie die finstere Nacht zum Leuchten, in der nur das fahle Licht des Mondes ein dämmriges Schimmern über den Wald legt, das durch die dichten Baumkronen nicht bis zum Waldboden gelangt. Besonders in den wenigen nächsten des Neumondes, wenn selbst das Licht der Glühwürmchen verschluckt wird, sorgt sie für das rettende Licht, um es wie kleine Hoffnungsschimmer kleine helle Punkte in der Nacht zu hinterlassen. An diesen sammeln sich die Insekten, warten gemeinsam auf die Morgendämmerung, um sicher die Nacht zu überstehen. Die Sonne jedoch, die von den kleinen Tieren sehnlichst erwartet wird, ist der größte Feind der schimmernden Lichtelfe. Bereits ein Strahl ihres goldenen Lichts würde sie vernichten.
Kilian Crepúscolo
Hintergrund
ᴡᴜᴄʜꜱ ᴀʟꜱ ᴇɪɴᴢᴇʟᴋɪɴᴅ ʙᴇɪ ᴇɪɴᴇʀ ᴀʀᴍᴇɴ ꜰᴀᴍɪʟɪᴇ ɪᴍ ᴡᴀʟᴅ ᴀᴜꜰ
Talente
ꜱᴘᴜʀᴛ ᴅɪᴇ ᴛʀᴀᴜᴇʀ ᴜɴᴅ ᴇɪɴꜱᴀᴍᴋᴇɪᴛ ᴀɴᴅᴇʀᴇʀ, ᴅɪᴇ ᴇʀ ʜᴇɪʟᴇɴ ᴋᴀɴɴ ᴜɴᴅ ɴᴇᴜᴇ ʜᴏꜰꜰɴᴜɴɢ ᴠᴇʀʙʀᴇɪᴛᴇɴ
Macken
ᴠᴇʀꜱᴜᴄʜᴛ ᴊᴇᴅᴇᴍ ᴢᴜ ʜᴇʟꜰᴇɴ, ꜱᴇʟʙꜱᴛ ᴡᴇɴɴ ᴇʀ ꜱɪᴄʜ ᴅᴀʙᴇɪ ᴅᴜʀᴄʜ ꜱᴇɪɴᴇ ɴᴀɪᴠᴇ ʟᴇɪᴄʜᴛɢʟᴀᴜʙɪɢᴋᴇɪᴛ ɪɴ ɢᴇꜰᴀʜʀ ʙʀɪɴɢᴛ
Kílian – oder nur Kíli, wie seine Freunde ihn nennen – war ein tapferes Kind. Trotz seiner armen Herkunft, oder vielleicht gerade deshalb, war er ein warmherziges Kind voll Liebe. Er zählte kaum erst seinen zehnten Sommer, und dennoch war ein Herz voll Mut und Tapferkeit. Er sprühte nur so von Freude und Zuversicht, die er den Großen brachte. Diese waren oft von Sorge zerfressen, von Kummer zermürbt und von Gier besessen. Kíli jedoch vermochte es, ihr kaltes Herz zu erleuchten, neue Hoffnung zu schüren – ja, er trug die Sonne im Herzen. Und er gab sie weiter, teilte sie mit denjenigen, die sie verloren hatten und vergeblich danach suchten. Obwohl ihn seine Eltern davor jedes Mal besorgt davor warnten, schlich sich der kleine Kíli in die Gasthäuser, in denen sich manch finstere Gestalten herumtrieben. Diese hingen mit vernebeltem Verstand an der Bar, ließen sich mit Alkohol volllaufen, um das Leid der Welt nicht länger erfahren zu müssen. Kíli brachte ihnen neue Hoffnung, wollte ihnen wieder Freude zeigen, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Nur war nicht jeder jeder von Sorgen einsam gewordener Halunke so friedvoll. Dies jedoch scheute der Kleine nicht. Für ihn zählte nur, die Freude im Herzen anderer wiederzuerwecken.
Thorin Doradagarra
Hintergrund
ᴇɪɴꜱᴛ ᴇɪɴ ɢᴇᴡᴏʜɴʟɪᴄʜᴇʀ ʙᴀʀ, ᴠᴇʀʟɪᴇʜ ɪʜᴍ ᴅᴇʀ ɢʀᴜɴꜱᴛᴇɪɴ ᴍᴀɢɪꜱᴄʜᴇ ᴋʀᴀꜰᴛᴇ
Talente
ꜱᴛᴀʀᴋᴇ ɴᴀᴛᴜʀᴠᴇʀʙᴜɴᴅᴇɴʜᴇɪᴛ, ʙᴇꜱɪᴛᴢᴛ ᴍᴀɢɪꜱᴄʜᴇ ʀᴜɴᴇɴ (ɢʀᴜɴꜱᴛᴇɪɴ) ᴜɴᴅ ᴋᴏɴᴛʀᴏʟʟɪᴇʀᴛ ᴅᴀᴍɪᴛ ᴅɪᴇ ᴇʟᴇᴍᴇɴᴛᴇ
Macken
ᴀʙʜᴀɴɢɪɢ ᴠᴏᴍ ɢʀᴜɴꜱᴛᴇɪɴ (ꜱᴏʟʟᴛᴇ ᴇʀ ɢᴇꜱᴛᴏʜʟᴇɴ/ᴠᴇʀɴɪᴄʜᴛᴇᴛ ᴡᴇʀᴅᴇɴ, ᴠᴇʀʟɪᴇʀᴛ ᴇʀ ɴɪᴄʜᴛ ɴᴜʀ ꜱᴇɪɴᴇ ᴍᴀɢɪꜱᴄʜᴇɴ ꜰᴀʜɪɢᴋᴇɪᴛᴇɴ, ꜱᴏɴᴅᴇʀɴ ᴀᴜᴄʜ ᴇɪɴᴇɴ ᴛᴇɪʟ ꜱᴇɪɴᴇʀ ɪɴᴛᴇʟʟɪɢᴇɴᴢ ᴜɴᴅ ᴋᴏɴɴ ɪɴ ꜱᴇɪɴ ᴛɪᴇʀɪꜱᴄʜᴇꜱ ᴅᴀꜱᴇɪɴ ᴢᴜʀᴜᴄᴋꜰᴀʟʟᴇɴ
Thorin war einst ein gewöhnlicher Bär, der in den tiefen, uralten Wäldern des Nordens lebte, bis er eines Tages den geheimnisvollen Grünstein entdeckte, ein Artefakt der Druiden, das ihm Intelligenz und die Fähigkeit zur Magie verlieh. Seitdem ist Thorin der Hüter des Waldes, der über die Grenzen seines Reiches wacht und gegen Eindringlinge und Bedrohungen kämpft, die das Gleichgewicht der Natur stören. Auf seinen Wanderungen lernte er die Sprache der Menschen und anderer Wesen, trat jedoch selten in Kontakt, da er sich lieber in der Wildnis aufhält. Sein Ziel ist es, den „Grünstein“ vor dunklen Mächten zu schützen, die das Artefakt für böse Zwecke nutzen wollen. Durch die Begegnung mit einem Wanderer, der ihm Geschichten über ferne Reiche und uralte Magie erzählte, hat er von einer drohenden Gefahr erfahren, die die Welt bedroht, und nun macht er sich auf eine gefährliche Reise, um die Quelle dieser Bedrohung zu finden und zu zerstören.
Quirin T@03
Hintergrund
ʙʀɪʟʟᴀɴᴛᴇʀ ɪɴɢᴇɴɪᴇᴜʀ, ᴅᴇʀ ɴᴀᴄʜ ᴇɪɴᴇᴍ ᴋᴀᴛᴀꜱᴛʀᴏᴘʜᴀʟᴇɴ ᴜɴꜰᴀʟʟ ɪᴍ ʟᴀʙᴏʀ ꜱᴇʟʙꜱᴛ ʜᴀʟʙ ᴍᴇɴꜱᴄʜ, ʜᴀʟʙ ʀᴏʙᴏᴛᴇʀ ᴡᴜʀᴅᴇ, ᴜᴍ ᴢᴜ ᴜʙᴇʀʟᴇʙᴇɴ
Talente
ᴅᴜʀᴄʜ ꜱᴇɪɴᴇ ᴋʏʙᴇʀɴᴇᴛɪꜱᴄʜᴇɴ ɪᴍᴘʟᴀɴᴛᴀᴛᴇ ɪꜱᴛ ᴇʀ ᴇxᴛʀᴇᴍ ᴀᴋᴋᴜʀᴀᴛ ɪɴ ᴀʟʟ ꜱᴇɪɴᴇɴ ʜᴀɴᴅʟᴜɴɢᴇɴ, ᴢᴜᴅᴇᴍ ʜᴀᴛ ᴇʀ ᴢᴜɢʀɪꜰꜰ ᴀᴜꜰ ᴊᴇɢʟɪᴄʜᴇ ᴇʟᴇᴋᴛʀᴏɴɪꜱᴄʜᴇɴ ɪɴꜰᴏʀᴍᴀᴛɪᴏɴᴇɴ ᴅᴜʀᴄʜ ꜱᴇɪɴᴇ ɢᴀʙᴇ, ɢᴇʀÄᴛᴇ ᴀʟʟᴇʀ ᴀʀᴛ ᴢᴜ ᴋᴏɴᴛʀᴏʟʟɪᴇʀᴇɴ
Macken
ᴅᴜʀᴄʜ ᴅɪᴇ ᴠᴇʀꜱᴄʜᴍᴇʟᴢᴜɴɢ ꜱᴇɪɴᴇꜱ ɢᴇʜɪʀɴꜱ ᴠᴇʀʟᴏʀ ᴇʀ ᴇɪɴᴇɴ ɢʀᴏꜱꜱᴛᴇɪʟ ꜱᴇɪɴᴇʀ ᴍᴇɴꜱᴄʜʟɪᴄʜᴋᴇɪᴛ, ᴢᴜᴅᴇᴍ ɴᴇɪɢᴛ ᴇʀ ᴢᴜ ꜱᴄʜɴᴇʟʟᴇʀ ᴜʙᴇʀʜɪᴛᴢᴜɴɢ ʙᴇɪ ʟᴀɴɢᴇʀ ᴀʀʙᴇɪᴛ ᴜɴᴛᴇʀ ʜᴏᴄʜᴅʀᴜᴄᴋ ᴜɴᴅ ɪꜱᴛ ᴅᴀʙᴇɪ ꜱᴛᴇᴛɪɢ ᴀᴜꜰ ᴅᴇɴ ᴢᴜɢᴀɴɢ ᴢᴜ ᴛᴇᴄʜɴɪꜱᴄʜᴇɴ ʀᴇꜱꜱᴏᴜʀᴄᴇɴ ᴀɴɢᴇᴡɪᴇꜱᴇɴ
Quirin T@03 stand reglos in seinem sterilen Labor, umgeben von flimmernden Bildschirmen und summenden Maschinen. Die metallischen Implantate, die aus seinem Rücken ragten, reflektierten das kalte, blaue Licht der Bildschirme. In seinen Augen glomm ein Funkeln, das einst menschlich war, nun jedoch nur noch den unaufhaltsamen Hunger nach Perfektion verriet.
Sein Leben als Mensch lag in weiter Ferne. Vor Jahren war er ein brillanter Ingenieur gewesen, gefeiert für seine bahnbrechenden Ideen zur Symbiose von Mensch und Maschine. Doch ein fataler Unfall im Herzen seiner Forschung hatte ihn fast das Leben gekostet. Fast. Die Technologie, die er einst erschaffen hatte, war nun sein Lebensretter – und seine ewige Bürde.
Er konnte sich an den Tag des Unfalls nur verschwommen erinnern: Die Explosion, das Licht und die Dunkelheit, die folgten. Als er wieder zu sich gekommen war, war nichts mehr wie zuvor. Er spürte keinen Schmerz, keine Hitze, keine Kälte – nur die mechanische Präzision seines neu geformten Körpers. Seine Rettung verlangte jedoch einen hohen Preis: Ein großer Teil seiner Menschlichkeit war für immer verloren.
„Berichte“, sagte er leise. Seine Stimme hallte durch den Raum, als sein kybernetisches Bewusstsein eine Verbindung zu den umgebenden Maschinen herstellte. Ein holografisches Interface erschien vor ihm und zeigte ihm die Fortschritte seines neuesten Experiments. Es war beinahe vollendet. Die Fusion von biologischem und maschinellem Bewusstsein. Ein Meilenstein. Doch etwas störte ihn – eine leise, menschliche Stimme in seinem Hinterkopf, die Zweifel flüsterte.
Er ignorierte sie und wandte sich seinem Terminal zu. Die Verbindung zu den Netzwerken der Stadt war seine größte Stärke. In Sekunden konnte er sich in jede Maschine hacken, jede Datenbank durchforsten und Informationen nach Belieben manipulieren. Nichts war ihm verborgen, und doch war er sich der Tatsache bewusst, dass er trotz all seiner Macht in der Isolation seines eigenen Labors gefangen war.
„Warum?“, fragte er sich zum ersten Mal laut. „Warum tue ich das?“ Die Antwort kam sofort: Unsterblichkeit. Aber war es wirklich das, was er wollte? Er erinnerte sich an das Leben vor den Maschinen – die Wärme eines Sonnentages, die Stimme seiner Mutter, die Freude an einfachen Dingen. Diese Erinnerungen verblassten jedoch schnell, überlagert von den kalten, unbarmherzigen Algorithmen in seinem Kopf.
Plötzlich begann eine der Maschinen zu stottern. Ein Warnsignal. Überhitzung. Quirin kniff die Augen zusammen und versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen, doch der Prozess geriet außer Kontrolle. Er spürte, wie Hitze in seinen kybernetischen Gliedmaßen aufstieg, seine Systeme verlangsamten sich. Schweißperlen, so selten sie auch waren, bildeten sich auf seiner Stirn.
Inmitten der sich auftürmenden Fehlerprotokolle erschien ein Bild auf dem Monitor. Ein altes Foto, das er längst vergessen hatte. Es zeigte ihn mit einem Freund, den er einmal sehr geliebt hatte, doch die Details des Gesichts entglitten ihm. Der Name … wie war sein Name?
Seine Systeme flackerten. Er fiel auf die Knie, während der Schmerz – ein Gefühl, das er längst vergessen hatte – durch seinen Körper schoss. „Das … kann nicht das Ende sein“, keuchte er. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass er die Antwort auf seine Frage bereits kannte: Die Grenze zwischen Mensch und Maschine war nie dazu gedacht, überschritten zu werden.
In diesem Moment, in der stillen Dunkelheit seines sterilen Labors, erkannte Quirin die wahre Tragödie seiner Existenz – die Unsterblichkeit, die er so sehr begehrte, war nicht das Leben, sondern der Verlust dessen, was das Leben ausmachte.
Peanut Compra
Hintergrund
ғᴜʀsᴏʀɢʟɪᴄʜᴇ ᴍᴀᴍᴀ, ᴅɪᴇ sɪᴄʜ ᴜᴍ ɪʜʀᴇ ᴋɪɴᴅᴇʀ ᴋᴜᴍᴍᴇʀᴛ
Macken
sɪᴇ ᴜʙᴇʀᴛʀᴇɪʙᴛ ᴅɪᴇ ғᴜʀsᴏʀɢᴇ, ᴡᴀs sɪᴇ ᴢᴜ ᴇɪɴᴇᴍ ᴢᴡᴀɴɢʜᴀғᴛᴇɴ ᴋᴀᴜғᴇʀ ɢᴇᴍᴀᴄʜᴛ ʜᴀᴛ
Peanut Compra war eine besorgte Mutter, wie es keine zweite gab. Sie wollte immer das beste für ihre Kinder: fünf hungrige Küken, die nur Fressen um Kopf hatten. Die Mama hingegen hatte ausschließlich das Wohl ihrer Kinder im Sinn. So zog die fürsorgliche Vogelmama täglich los, um im V-Markt – dem „Vogel-Markt“ –, Sonnenblumenkerne und andere Leckereien zu kaufen. Vollbepackt kam sie so jeden Tag nach Hause. Ihre Küken empfingen sie mit hungrigen Schnäbeln und klänglichen Fiepen. Oft war sie von der Arbeit so gestresst, dass sie am Ende gar nicht mehr wusste, welches ihrer Kinder sie nun schon gefüttert hatte und welches nicht. Waren die Schnäbel gestopft, ging es an die Hausarbeit. Das Nest musste von den wilden Tobereien ihrer Kinder wieder aufgeräumt werden (und so mache Hinterlassenschaften entfernt). Obwohl sie ihre Kinder über alles auf der Welt liebte und sich kein Leben ohne Sie vorstellen konnte, träumte sie oft davon, einfach mal einen Tag Ruhe zu haben. Pause von ihren Pflichten. Pause von der Verantwortung. Pause. Doch bis ihre Kleinen groß genug waren, um selbst für sich zu sorgen, würde noch eine anstrengende Zeit für sie werden; für sie, die alleinerziehende Vogelmama. Doch eines Tages, da war sie sich abzlsolut sicher, würden ihr die Kinder eine große Erleichterung sein, sobald sie groß genug waren und ihr all die Liebe zurückgeben, die sie ihnen all die Zeit über geschenkt hatte. Und genau darum tat sie es voller Liebe und von Herzen gerne.
Carlo Cabeza de Calabaza
Hintergrund
ɪʜᴍ ᴡᴜʀᴅᴇ ᴡᴏʀᴛᴡᴏʀᴛʟɪᴄʜ ᴅᴀꜱ ɢʀɪɴꜱᴇɴ ɪɴꜱ ɢᴇꜱɪᴄʜᴛ ɢᴇꜱᴄʜɴɪᴛᴢᴛ, ᴅᴀ ᴇʀ ᴇꜱ ɴɪᴇ ʜᴀᴛᴛᴇ ᴠᴇʀʟɪᴇʀᴇɴ ᴡᴏʟʟᴇɴ
Macken
ᴅɪᴇꜱᴇ ᴘᴇʀᴍᴀɴᴇɴᴛᴇ ꜰʀᴇᴜᴅᴇ ʜᴀᴛ ɪʜɴ ɪɴɴᴇʀʟɪᴄʜ ᴢᴇʀꜰʀᴇꜱꜱᴇɴ ᴜɴᴅ ᴇʀ ᴍᴜꜱꜱ ᴊᴇᴅᴇꜱ ᴊᴀʜʀ ᴀɴ ʜᴀʟʟᴏᴡᴇᴇɴ ᴅɪᴇ ʟᴇʙᴇɴꜱꜰʀᴇᴜᴅᴇ ᴀᴜꜱ 13 ꜰʀᴇᴜᴅɪɢᴇɴ ᴋɪɴᴅᴇʀɴ ꜱᴀᴜɢᴇɴ
Im Jahre 1358, genau vor 666 Jahren, an einem Freitag, dem 13., war er von einem spanischen Alchemisten zu ewiger Freude verdammt worden. Seither überkam ihn jedes Jahr zur selben Zeit ein unvergleichliches Hungergefühl, fast schon ein Schmerz. Jedes Jahr zur Halloweenszeit musste er, vom 1. November beginnend, jeden Tag ein glückliches Kind aus dem Leben reißen, dessen Lächeln zu seinem eigenen machte, bis er die 13 voll hatte. Dieses Jahr sollte sein Fluch ein Ende nehmen. Genau 666 Jahre später, wieder an einem Freitag dem 13., sollte sein unsterbliches Lächeln endlich endlich sein und für immer erstarren. Dafür musste er jedoch noch zwölf weitere Kinder erbeuten, ihnen ihr Lächeln entreißen und zu seinem machen. Dabei kamen die Kinder nicht um, nein, sie erlitten ein viel schlimmeres Schicksal: All ihre Freude, die sie je verspürt hatten und je verspüren sollten, wurde von Carlo Cabeza de Calabaza aus ihnen herausgesaugt, sodass sie fortan in trister Trauer leben mussten. Und das war noch viel schlimmer als der Tod. Zu jedem Glockenschlag musste Carlo ein solches Opfer zu sich nehmen. Am ersten Tage zum ersten, am zweiten Tage zum zweiten und so fort, bis er schließlich am dreizehnten Tage voll neuer Freude für ein weiteres Jahr in den Untergrund abtauchen würde. Nur dieses Jahr, das 666. Jahr seit seiner Verwandlung und schweren Bürde, sollte sein letztes Jahr werden. Er wollte sich weigern und keinem Kind je wieder das Lächeln und Lebensglück entreißen. Doch was dann passieren würde, hatte noch weitaus schlimmere Folgen, doch davon ahnte er noch nichts …
Morris T. Deathheart
Hintergrund
ᴛᴏᴛᴇɴꜰᴜʜʀᴇʀ ꜱᴇɪᴛ ᴇꜱ ᴛᴏᴛᴇ ɢɪʙᴛ
Macken
ᴏʙᴡᴏʜʟ ᴇʀ ᴅᴀꜰᴜʀ ᴠᴇʀᴀɴᴛᴡᴏʀᴛʟɪᴄʜ ɪꜱᴛ, ᴠᴇʀꜱᴛᴏʀʙᴇɴᴇ ɪɴꜱ ʀᴇɪᴄʜ ᴅᴇʀ ᴛᴏᴛᴇɴ ᴢᴜ ʙᴇɢʟᴇɪᴛᴇɴ, ᴍᴀᴄʜᴛ ᴇʀ ꜱᴇɪɴᴇ ᴀʀʙᴇɪᴛ ᴍɪᴛ ꜱᴏ ᴠɪᴇʟ ʜɪɴɢᴀʙᴇ ᴜɴᴅ ꜰʀᴇᴜᴅᴇ, ᴅᴀꜱꜱ ᴇʀ ᴅᴇʀ ᴇʀꜱᴛᴇ ꜱᴇɪᴛ ᴀɴʙᴇɢɪɴɴ ᴅᴇʀ ᴢᴇɪᴛ ɪꜱᴛ, ᴅᴇꜱꜱᴇɴ ᴜᴍʜᴀɴɢ ɢᴏʟᴅᴇɴ ʟᴇᴜᴄʜᴛᴇᴛ
„Es ist so weit.“ Wieder ein neuer Auftrag, wieder ein Leben, das die irdische Welt viel zu früh hatte verlassen müssen. Wie er das hasste! Sie war doch gerade einmal 95 Jahre alt. Viele seiner Klienten noch deutlich jünger. Es brach ihm jedes Mal sein schwarzes Herz, das schon lange nicht mehr schlug. Im Reich der Toten brauchte er so etwas nicht.
Die Frau nickte. Sie schien geahnt zu haben, dass sich ihre Zeit auf Erden dem Ende geneigt hatte.
„Dann los, wir haben keine Zeit zu verlieren. Bald bricht der Morgen ab.“
„Ach, auf einmal hast du’s eilig?“ Die Frau musste lachen. „Ich bin schon seit über fünf Stunden fertig und warte auf dich.“ Das klang fast vorwurfsvoll.
Fertig. Das klang, als hätte sie etwas gekocht. Allerdings wusste Morris genau, was sie meinte. Und genau das erschauderte ihn. Aus dem Leben gerissen zu werden, stellte er sich grausam vor, ganz gleich, mit welchem Alter.
Er sperrte die Haustür mit seinem Schlüssel auf, der in jedes Schloss passte. Sobald er den Schlüssel drehte, öffnete sich hinter jeder Tür der Totenpfad, den letzten Weg aus der irdischen Welt. Es war zwar traurig und viele seiner Klienten weinten bitterlich. Denn wie in einem Museum ermöglichte es dieser Weg, noch einmal auf die bedeutsamsten Momente in ihrem Leben zurückzublicken und sich daran zu erinnern. Die alte Dame jedoch zeigte jedoch nicht die leiseste Spur von Trauer. Schick, wie sie sich gekleidet hatte, stöckelte sie dem Totenführer voraus und wusste zu jedem der Bilder etwas zu erzählen. Und das war nicht selbstverständlich. Oftmals hatten die Menschen vieles vergessen, doch diese Frau war jemand ganz besonderes. Sie erinnerte sich an alles … wirklich alles.
„Hier, mein Lieber, wurde meine kleine Schwester geboren.“ Sie tippelte weiter.
Für den letzten Gang hätte sie sich ruhig bequemere Schuhe anziehen können, dachte sich der Tod, doch das schien die Frau nicht zu stören. Sie hatte bereits die nächste Erinnerung erreicht.
„Hier, mein Lieber, wurde meine Tochter geboren.“ In weiteren Erinnerungen, die wie golden schillernde Kugeln am Rand des Pfades schwebten, zeigte sie ihm ihre Hochzeit, die Geburt ihres zweiten Kindes, die schönen Reisen, die sie unternommen hatte, ihre Familie, ihre Freunde, ihre Kollegen, mit denen sie sich blendend verstanden hatte … Und nun verstand Morris auch, weshalb sie diesem Leben nicht nachtrauerte und voll Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft – das Reich der Toten, wohin er sie sicher geleitete – blickte. Sie hatte schlichtweg keine Angst, keine Schuldgefühle, nichts, das sie bereute. Dieser letzte Gang, der manchen zur Höllenqual voll Reue und Schuld wurde, schenkte ihr nach jeder Erinnerung ein Stück mehr Freude und ließ ihre Augen strahlen. Ja, ihr Leben war einfach perfekt gewesen.
Und als Morris mit ihr an der letzten Erinnerung vorüberging, kam die allesentscheidende letzte Kugel der Wahrheit. Sie war silbern und strahlte eine wohlige Wärme aus, wie es Morris noch nie gesehen hatte. Die Frau blickte lächelnd hinein und ihr zufriedenes Spiegelbild blickte sie ebenso glücklich an.
Der Totenführer erblickte zum ersten Mal seit tausenden Jahren auch sein Spiegelbild. Wie war das nur möglich? Hatte die Frau etwa so viel Freude und keinerlei Sünde begangen, dass sie sogar seine Finsternis zum Leuchten brachte. Wahrhaftig! Morris T. Deathheart erkannte zu seiner Verblüffung, dass auch sein Mantel in goldfarbenem Licht strahlte, dessen Wärme ihn umgab. Ein solches Gefühl hatte er noch nie verspürt. Ein Gefühl von Glück, Zufriedenheit … und Liebe.
Ruth Moodbad
Hintergrund
ᴡᴜᴄʜꜱ ᴠᴇʀꜱᴛᴏꜱꜱᴇɴ ᴠᴏɴ ɪʜʀᴇʀ ꜰᴀᴍɪʟɪᴇ ɪɴ ᴇɪɴᴇᴍ ᴡᴀɪꜱᴇɴʜᴀᴜꜱ ᴀᴜꜰ, ᴅᴀ ᴋɪɴᴅᴇʀ ᴢᴜ ᴠɪᴇʟ ʟᴀᴄʜᴇɴ
Macken
ᴀʟꜱ ᴅɪʀᴇᴋᴛᴇ ɴᴀᴄʜꜰᴀʜʀᴇɴ ᴅᴇʀ ᴍɪᴇꜱɢᴇʟᴀᴜɴᴛᴇꜱᴛᴇɴ ꜰᴀᴍɪʟɪᴇ ʜᴀᴛᴛᴇ ꜱɪᴇ ɴɪᴄʜᴛꜱ ᴢᴜ ʟᴀᴄʜᴇɴ, ᴡᴀꜱ ᴢᴜ ɪʜʀᴇᴍ ᴇɪɢᴇɴᴇɴ ʟᴇʙᴇɴꜱᴍᴏᴛᴛᴏ ᴡᴜʀᴅᴇ
Schlechte Laune – so kannte man sie. Seit ihrer Geburt hatte es noch keinen Tag gegeben, an dem Ruth Moodbad ihr Gesicht verzogen und eines dieser glucksenden Geräusche von sich gegeben hatte. Wie nannten es die Glücklichen noch gleich? Lachen. Gelacht hatte Ruth noch nie.
Wenn andere lachten, war es für sie so unangenehm, wie wenn jemand in der Krankheitshochzeit neben einem husten oder gar niesen muss. Abscheulich, eine große Gefahr, sich anzustecken. Und lachen konnte bekanntlich anstecken. Jedoch wusste anscheinend niemand, wie gefährlich es war. Niemand außer ihr: Ruth Moodbad. Es soll schon Fälle gegeben haben, in denen sich jemand totgelacht hatte. Das wollte sie um jeden Preis verhindern. Bereits ihre Vorfahren waren bereits in jungen Jahren verbittert gewesen – bis ins hohe Alter. Daran wollte sie sich ein Beispiel nehmen. Zumal Lachen hässliche Falten mit sich bringt. Lachfalten.
Sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen, das raten ihr viele. Jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Ihre Großmutter lebte nach dem Motto: Lache stets am Morgen, so hast du es direkt hinter dir. Ruth stellte sich morgens vor den Spiel, guckte sich tief in die verbitterten Augen, gab ein monotones „Ha, ha, ha“ von sich und wurde schnell wieder ernst. So war der schwerste Teil des Tages bereits morgens überstanden. Den Rest des Tages zog sie durch die Straßen und bemühte sich, miese Laune zu verbreiten. Ihre negative Ausstrahlung und die immerzu nachtschwarze Kleidung taten ihr Übriges. Wo immer sie auftauchte, wurde gestritten, geflucht und geschrien. Das machte sie glücklich.
Doch eines Tages, es war ein verregneter Wintertag, verbreitete sie dermaßen miserable Laune, dass sie sich so sehr daran erfreute, dass ihr ein Lachen entschlüpfte – und sie sich schließlich totlachte. So starb sie, jung und faltenlos, totgelacht wegen Grausamkeit, die sie selbst verbreitet hatte.
Der Gesichtslose / Angstmän
Hintergrund
ᴀʟꜱ ɴᴀᴄʜᴛᴡᴇꜱᴇɴ ᴅᴇʀ ꜰɪɴꜱᴛᴇʀᴇɴ ꜱᴏʀᴛᴇ ɪꜱᴛ ᴇʀ ꜰᴜʀ ᴀʟʙᴛʀᴀᴜᴍᴇ ᴢᴜꜱᴛᴀɴᴅɪɢ
Talente
ᴇʀ ɪꜱᴛ ɴɪʀɢᴇɴᴅꜱ ᴜɴᴅ ᴜʙᴇʀᴀʟʟ, ɴɪᴇᴍᴀɴᴅ ꜱɪᴇʜᴛ ɪʜɴ, ɴɪᴇᴍᴀɴᴅ ᴋᴇɴɴᴛ ꜱᴇɪɴᴇ ɢᴇꜱᴄʜɪᴄʜᴛᴇ, ᴅᴏᴄʜ ᴡɪʀᴅ ᴅɪᴇ ᴠᴏɴ ᴊᴇᴅᴇᴍ ᴇʀᴢᴀʜʟᴛ
Macken
ᴇʀ ᴀɢɪᴇʀᴛ ꜱɪᴄʜ ɪᴍ ᴠᴇʀʙᴏʀɢᴇɴᴇɴ, ᴡᴇꜱʜᴀʟʙ ᴋᴇɪɴ ʙɪʟᴅ ᴠᴏɴ ɪʜᴍ ᴇxɪꜱᴛɪᴇʀᴛ, ɴᴜʀ ᴅɪᴇꜱᴇ ᴀʟᴛᴇ ᴢᴇɪᴄʜɴᴜɴɢ, ᴅᴀꜱ ᴇɪɴᴇ ᴠᴇʀᴀɴɢꜱᴛɪɢᴛᴇ ꜰʀᴀᴜ ɪɴ ɪʜʀᴇᴍ ᴘꜱʏᴄʜɪᴀᴛʀɪᴇᴀᴜꜰᴇɴᴛʜᴀʟᴛ ɢᴇᴢᴇɪᴄʜɴᴇᴛ ʜᴀᴛ
Als der Gesichtslose, so war er bekannt – unter diesem Namen wurde er gefürchtet. Emotionen kannte er schon lange nicht mehr. Und für die pure Angst, die er verbreitete, benötigte er keine dieser lächerlichen Gefühle, die nur mit diesen unbrauchbaren Gesichtsmuskeln erzeugt wurden. Angst kannte kein Gesicht. Bei den Kindern besser bekannt als Angstmän, suchte er so manche in ihren Träumen heim. Ohne eigenes Gesicht war es ihm möglich, jedes andere Gesicht anzunehmen – überzustreifen, als wäre es eine Maske. So zeigte er sich jedem in anderer Gestalt und niemand erkannte ihn.
Johnny Esterházy
Hintergrund
ʙᴇᴠᴏʀᴍᴜɴᴅᴇᴛ ᴠᴏɴ ꜱᴇɪɴᴇʀ ꜱᴛʀᴇɴɢᴇɴ ᴛᴀɴᴛᴇ ꜱᴏᴘʜɪᴇ, ʀᴇʙᴇʟʟɪᴇʀᴛ ᴇʀ ᴜɴᴅ ᴡɪʟʟ ᴋᴇɪɴ ᴏꜱᴛᴇʀʜᴀꜱᴇ ᴡᴇʀᴅᴇɴ, ɴᴜʀ ᴡᴇɪʟ ꜱᴇɪɴᴇ ꜰᴀᴍɪʟɪᴇ ᴅᴀꜱ ꜱᴄʜᴏɴ ɪᴍᴍᴇʀ ᴡᴀʀ
Talente
ꜱᴇʜʀ ʙᴇɢᴀʙᴛ, ʟᴇʀɴᴛ ꜱᴄʜɴᴇʟʟ ɴᴇᴜᴇꜱ, ɪꜱᴛ ᴀʙᴇɴᴛᴇᴜᴇʀʟᴜꜱᴛɪɢ
Macken
ꜱᴇɪɴ ɪʜᴍ ᴠᴏʀʙᴇꜱᴛɪᴍᴍᴛᴇꜱ ʟᴇʙᴇɴ ʀᴇɪᴄʜᴛ ɪʜᴍ ɴɪᴄʜᴛ ᴀᴜꜱ
Weit über den Rand der Welt hinaus, das wollte Johnny. Easter than east. Ein gewöhnlicher Osterhase zu sein, genügte ihm nicht. Er wollte die Welt erkunden, Neues entdecken. Dafür hatte er schon passendes Equipment gefunden: ein schicker Weltraumanzug. Bunt natürlich, das lag womöglich an seiner Osterhasen-Familiengeschichte. Ansonsten hatte er mit ihnen nichts gemein. So stieg er in seine selbstgebaute Rakete, angetrieben mit ausschließlich seiner Neugier und Abenteuerlust. Der Start war ruckelig, doch bald glitt er durchs All und konnte von hoch oben die Sterne bestaunen. Weit unter sich erblickte er die Erde, den blauen Planeten, auf dem seine Verwandten bereits fleißig Ostereier bemalten – ganz ohne ihn. Und darauf war er stolz. Er hatte es geschafft, seinen größten Wunsch zu verwirklichen. Leicht schwebte er durch die endlosen weiten des Universums und spielte mit den Sternen.
Zoey Faulzahn
Hintergrund
ᴀʟꜱ ꜱᴛʀᴀꜰᴇ ᴡᴜʀᴅᴇ ꜱɪᴇ ɪɴꜱ ꜱᴄʜʟᴀʀᴀꜰꜰᴇɴʟᴀɴᴅ ᴠᴇʀʙᴀɴɴᴛ, ᴅᴀ ᴇꜱ ɪʜʀ ᴍᴇɴꜱᴄʜʟɪᴄʜᴇꜱ ᴅʀᴇɪᴊᴀʜʀɪɢᴇꜱ ɪᴄʜ ᴇɪɴꜱᴛ ᴀᴜꜰ ꜱᴇɪɴᴇɴ ᴡᴜɴꜱᴄʜᴢᴇᴛᴛᴇʟ ɢᴇꜱᴄʜʀɪᴇʙᴇɴ ʜᴀᴛᴛᴇ
Talente
ɴᴏᴄʜ ᴜʙᴇʀʀᴀꜱᴄʜᴇɴᴅ ɪɴᴛᴇʟʟɪɢᴇɴᴛ ꜰᴜʀ ᴇɪɴᴇɴ ᴢᴏᴍʙɪᴇ
Macken
ʙᴇᴋᴏᴍᴍᴛ ɴɪᴄʜᴛ ɢᴇɴᴜɢ ᴠᴏɴ ᴍᴇɴꜱᴄʜᴇɴꜰʟᴇɪꜱᴄʜ, ꜱᴇʟʙꜱᴛ ɴᴀᴄʜ ᴅᴇʀ ᴀᴜꜱʙɪʟᴅᴜɴɢ ᴢᴜʀ ᴍᴇɴꜱᴄʜᴇɴꜱᴄʜᴜᴛᴢᴇʀɪɴ ᴅᴇʀ ᴢᴏᴍᴢᴇɪ
„Zoey!“, schallte die blecherne Stimme des Polizeioberkommissars Zom B. krächzend durchs Sprechgerät. „Sie haben einen Menschen gebissen!“
Zuerst traute sich die frisch ausgebildete Zombie-Polizistin kaum zu antworten. „Sir, ich …“
„Sie brauchen gar nicht erst versuchen, sich zu rechtfertigen! Wir Zomizisten sind die Spezialeinheit zum Schutze der Menschen, nicht um noch mehr zu Zombies zu verwandeln!“
„Sir … wie kann ich das nur wieder gutmachen?“
„Das können Sie sich im Schlaraffenland überlegen, denn dort werden Sie die nächsten Jahre verbringen.“ Widerworte duldete Zom B. nicht. Wenn sie sich nicht an Regeln halten konnte und auch noch Mitglied jener Staffel war, die genau das verhindern sollte – nämlich dass unschuldige Menschen von Zombies gebissen wurden –, so hatte sie es nicht anders verdient.
Kreuznonne Jesusi „Susi“ Gehenna
Hintergrund
ʜᴀᴛ ꜱɪᴄʜ ᴅᴇʀ ᴘᴀᴘꜱᴛɪɴ ᴜʀʙᴀɴɪᴀ ɪ. ᴠᴇʀꜱᴄʜᴡᴏʀᴇɴ, ᴅɪᴇ ꜱɪᴇ ᴀʟꜱ ᴡᴀɪꜱᴇ ᴀᴜꜰɢᴇɴᴏᴍᴍᴇɴ ʜᴀᴛ
Talente
ʙʟɪɴᴅᴇʀ ɢᴇʜᴏʀꜱᴀᴍ, ᴏʜɴᴇ ꜱᴇʟʙꜱᴛ ɴᴀᴄʜᴢᴜᴅᴇɴᴋᴇɴ
Macken
ɴᴇɪɢᴛ ᴢᴜ ᴜɴᴅᴜʀᴄʜᴅᴀᴄʜᴛᴇɴ ʜᴀɴᴅʟᴜɴɢᴇɴ ɪɴ ᴋᴏᴍʙɪɴᴀᴛɪᴏɴ ᴍɪᴛ ᴅᴇꜰɪᴢɪᴛᴀʀᴇʀ ɪᴍᴘᴜʟꜱᴋᴏɴᴛʀᴏʟʟᴇ ᴜɴᴅ ꜰᴏʀᴛꜱᴄʜʀᴇɪᴛᴇɴᴅᴇɴ ᴀɢɢʀᴇꜱꜱɪᴏɴꜱᴘʀᴏʙʟᴇᴍᴇɴ
Früher noch als Kreuzritter zu Pferd, ziehen heute die Kreuznonnen auf ihre stählernen Rössern in den Kampf. Eine Sache verbindet sie: Sie sind skrupellos und morden kaltblütig – und wie auch damals im Namen Gottes.
„Auf in den Kampf!“, brüllte die Obernonne, die den direkten Befehl der Päpstin – der Nachfahrin des Papstes Urban Ⅱ. aus einer heimlichen Ehe –, bekommen hatte. Bereits im Jahr 1095 befahl dieser Papst seinem Klerus, das Schwert gegen die Ungläubigen und Abtrünnigen zu erheben. Und genau das wollten sie nun wieder tun. Die guten Taten der Geschichte mussten wiederholt werden. Es war Gottes Wille! Das Schwert musste abermals erhoben werden, um die Feinde Christi ein für alle Mal auszumerzen.
Ihre Ordensschwestern schärften die klingen ihrer Waffen mit Gebeten und befüllen den Tank ihrer monströsen Motorräder mit Weihwasser. Die Revolver wurden geladen mit den zu Ende gebeteten Perlen des Rosenkranzes, die zu scharfen Geschützen wurden.
Um ihre Schwestern zusätzlich einzuheizen, rezitierte die älteste Kampfnonne ihren Lieblingsvers aus der Bibel, den schon einst die Kreuzritter missbraucht und missverstanden hatten: „Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns. Er wird Gericht halten unter den Heiden, es wird viele Leichen geben; er zerschmettert das Haupt über ein großes Land.“
„Deus lo volut“, rief sie.
„Gott will es so“, antworteten ihre Schwestern im Einklang. Nun waren sie eingeheizt und fertig für den Kampf.
Die Motoren heulten auf, als sie ihre Höllenmaschinen starteten und mit wehendem Habit in die Schlacht zogen.
Als Podcast auf Christify hört sich Päpstin Urbania Ⅰ. jeden Abend zum Einschlafen diese Rede ihres Vorfahren, Papst Urban Ⅱ., an, der als ihr zigfacher Uropa ihr größtes Vorbild ist, wodurch sie für ihre gerechtfertigten Überfälle inspiriert wurde:
🎧 „Und deshalb ermahne ich, nein, nicht ich, Gott ermahnt euch als Herolde Christi mit inständiger Bitte, Männer jeglichen Standes, Ritter und Fußvolk, reiche und arme, wiederholt aufzufordern, diese böse Rasse in unseren Ländern auszurotten bevor es zu spät ist. Ich richte mich an die Anwesenden, ich sage es jenen, die abwesend sind; außerdem befiehlt es Christus. All jenen, die dorthin gehen, ob auf dem Landweg oder übers Meer, wenn sie im Kampf gegen die Heiden das Ende dieses Lebens in Gefangenschaft finden, werden ihre Sünden vergeben. Dies gewähre ich all denen, die gehen, kraft der Vollmacht, mit der Gott mich ausgestattet hat. O welch eine Schande, wenn ein Volk, das so verächtlich, so verkommen und von Dämonen geknechtet ist, auf solche Art ein Volk überwinden sollte, das mit dem Glauben an den allmächtigen Gott ausgestattet ist und im Namen Christi glänzt. O welche Vorwürfe werden Euch vom Herrn selbst zur Last gelegt, wenn Ihr nicht jenen helft, die sich wie Ihr zum christlichen Glauben bekennen! Jene, die leichtfertig einen persönlichen Krieg gegen die Gläubigen zu führen pflegen, mögen nun gegen die Ungläubigen in einen Krieg ziehen, der jetzt begonnen und siegreich zu Ende gebracht werden sollte. Jene, die noch vor kurzem Räuber waren, sollen nun zu Streitern Christi werden. [...] Jene, die kürzlich noch käuflich gewesen sind für einige Stücke Silber, sollen nun ewigen Lohn empfangen.“ 🎧
Ardilla Colora Flora
Hintergrund
ꜱɪᴇ ʜᴀᴛ ᴇꜱ ꜱᴀᴛᴛ, ꜱᴏ ᴡɪᴇ ᴅɪᴇ ᴀɴᴅᴇʀᴇɴ ᴢᴜ ꜱᴇɪɴ, ᴜɴᴅ ᴡɪʟʟ ꜱɪᴄʜ ᴠᴏɴ ɪʜɴᴇɴ ᴜɴᴛᴇʀꜱᴄʜᴇɪᴅᴇɴ
Talente
ꜱɪᴇ ᴋᴀɴɴ ɢᴇꜱᴄʜɪᴄᴋᴛ ᴀᴜꜱ ꜰᴀꜱᴛ ᴀʟʟᴇɴ ᴘꜰʟᴀɴᴢᴇɴ ᴅɪᴇ ꜱᴛʀᴀʜʟᴇɴᴅꜱᴛᴇɴ ꜰᴀʀʙᴇɴ ʜᴇʀꜱᴛᴇʟʟᴇɴ
Macken
ᴢᴜᴍ ᴍɪꜱꜱꜰᴀʟʟᴇɴ ɪʜʀᴇʀ ᴍᴜᴛᴛᴇʀ ᴡɪʟʟ ꜱɪᴇ ɪᴍᴍᴇʀ ᴀᴜꜰꜰᴀʟʟᴇɴ
„Ardílla, wieso musst du immerzu so bunt herumlaufen?“, schalt Mutter Eichhörnchen, als sie ihre Tochter sah, wie sich diese zu ihrem Missfallen wieder einmal stundenlang am See in ihrem Spiegelbild vertiefte und mit Beeren ihr Fell in den absonderlichsten Farben färbte.
„Mama, normal ist langweilig. Ich will nicht so aussehen wie …“, setzte Ardilla an, verstummte dann.
Ihre Mutter wusste jedoch genau, was Ardilla eigentlich hatte sagen wollen und sprach es mit enttäuschtem Ton aus: „Nenne es ruhig beim Namen! Du willst nicht so aussehen wie ich. Aber das muss ich dir sagen, bevor ich so aussehe wie du, sehen wir lieber unterschiedlich aus!“
„Pah, du hast ja keine Ahnung, Mama“, motzte Ardilla und färbte sich gerade die letzte Strähne. Knallgelb, das gefiel ihr am besten. Es war nicht einfach, gelbe Farbe zu finden, doch mit viel Geschick und noch mehr Geduld hatte sie es geschafft, aus klebrigem Baumharz den schönsten und leuchtensten Farbstoff zu gewinnen, der sie von allen abhob. Ja, sie war anders und Ardilla war stolz darauf. Sie war stolz, sich von den anderen Eichhörnchen abzuheben, die alle langweilig und gleich aussahen. Sie wollte nicht so sein wie eine von vielen. Sie war Ardilla, Ardilla Colora Flora, das farbenprächtige Eichhörnchen im ganzen Wald. Jeder sollte sie sehen und über ihr tolles Fell staunen.
„Ja“, sagte sie zu den Tieren, die sie mit offenen Mäulern und Schnäbeln anstarrten, „ich bin bunt und das zeige ich! Darauf bin Ich stolz. Ich bin Ardilla Colora Flora, ich stehe zu mir und ich liebe mich genau so, wie ich bin!“
Lyra Fuerza
Hintergrund
ᴡɪʟʟ ɪʜʀ ᴅᴏʀꜰ ꜱᴄʜᴜᴛᴢᴇɴ
Talente
ᴀᴜꜱꜱᴇʀɢᴇᴡᴏʜɴʟɪᴄʜ ꜱᴛᴀʀᴋᴇ ᴜɴᴅ ɢᴇꜱᴄʜɪᴄᴋᴛᴇ ᴡᴀʟᴅꜰᴇᴇ, ᴅɪᴇ ᴘꜰʟᴀɴᴢᴇɴ ɪɴ ꜱᴇᴋᴜɴᴅᴇɴ ᴡᴀᴄʜꜱᴇɴ ʟᴀꜱꜱᴇɴ ᴋᴀɴɴ, ʙᴇꜱɪᴛᴢᴛ ɪᴍᴍᴇɴꜱᴇ ᴋᴏʀᴘᴇʀʟɪᴄʜᴇ ᴋʀᴀꜰᴛ – ᴜɴɢᴇᴡᴏʜɴʟɪᴄʜ ꜰᴜʀ ᴇɪɴᴇ ꜰᴇᴇ
Macken
ᴜɴᴛᴇʀꜱᴄʜᴀᴛᴢᴛ ᴏꜰᴛ ɪʜʀᴇ ᴇɪɢᴇɴᴇ ᴋʀᴀꜰᴛ ᴜɴᴅ ᴢᴇʀʙʀɪᴄʜᴛ ᴠᴇʀꜱᴇʜᴇɴᴛʟɪᴄʜ ᴅɪɴɢᴇ, ɪꜱᴛ ꜱᴇʜʀ ꜱᴛᴜʀ ᴜɴᴅ ʟᴀꜱꜱᴛ ꜱɪᴄʜ ɴᴜʀ ꜱᴄʜᴡᴇʀ ᴠᴏɴ ᴇɪɴᴇᴍ ᴘʟᴀɴ ᴀʙʙʀɪɴɢᴇɴ
Der Schmied schlug sich das Handtuch über die Schulter und verschränkte die Arme. „Lyra, zum letzten Mal: Feen gehören nicht in die Schmiede.“
Lyra stemmte die Hände in die Hüften. „Und zum letzten Mal: Ich brauche eine Rüstung! Die Kobolde haben unser Dorf geplündert. Ich werde sie nicht noch einmal gewähren lassen!“
Der Schmied musterte ihre muskulösen Arme. „Und warum genau brauchst du dann eine Rüstung? Du kannst einen Baum mit bloßen Händen entwurzeln.“
„Das ist nicht der Punkt! Ich will episch aussehen!“ Sie ballte die Fäuste und funkelte ihn an.
Der Schmied seufzte. „Ich kann dir Lederhandschuhe verstärken. Aber keine Panzerung – du würdest sowieso vergessen, dass du sie trägst, und dann wieder Türen einrennen.“
Lyra grinste. „Abgemacht!“
Ein paar Tage später schallte ein Krachen durch das Feendorf. „Lyra!“, rief jemand.
„War nicht meine Schuld!“, rief sie zurück – und zog ihre Faust aus der zersplitterten Holztür.
Wolfgang Warum
Hintergrund
ᴀʟꜱ ᴠᴏʀꜱɪᴛᴢᴇɴᴅᴇʀ ᴅᴇꜱ ᴡᴏʟꜰʀᴀᴛᴇꜱ ʜɪɴᴛᴇʀꜰʀᴀɢᴛ ᴅᴇʀ ᴡᴀʀᴜᴍᴡᴏʟꜰ ᴀʟʟᴇꜱ
Talente
ᴅᴇᴄᴋᴛ ᴊᴇᴅᴇ ᴜɴɢᴇʀᴇɪᴍᴛʜᴇɪᴛ ꜱᴏꜰᴏʀᴛ ᴀᴜꜰ, ɪʜᴍ ᴇɴᴛɢᴇʜᴛ ɴɪᴄʜᴛꜱ
Macken
ᴜɴᴠᴇʀʙᴇꜱꜱᴇʀʟɪᴄʜᴇʀ ᴘᴇʀꜰᴇᴋᴛɪᴏɴɪꜱᴛ
„Hoher Rat, bitte entschuldigt mein unvorangekündigtes Erscheinen, doch Ihr batet mich um Auskunft, sobald ich Neues über die Werwölfe in Erfahrung bringen konnte.“ Regelrecht kriechend trat Spitzel Waldemar vor den Oberwolf, der ihn damit beauftragt hatte.
„Sehr gut.“ Wolfgang Warum, der erste Warumwolf seiner Art, senkte den Kopf zu einem Nicken und gab Waldemar damit zu verstehen, dass er wieder gehen durfte.
Sobald der Spitzel verschwunden war, entlockte er seiner rauen Kehle ein Heulen, das selbst den Werwölfen die Haare zu Berge stehen ließ. Denn entgegen der Gewohnheit, „Auuu!“ zu heulen, gab Wolfgang ein krächzendes „Uaaa!“ mit ebenfalls umgekehrter Tonfolge von sich, das alle Regeln der Wolfssitte grundlegend auf den Kopf stellte.
Oliver Jonas
Hintergrund
ᴅᴇʀ ᴇʀꜱᴛᴇ ᴅʀᴀɢ-ᴅᴀᴍᴏɴ, ᴅᴇɴ ᴇꜱ ᴊᴇ ɢᴀʙ
Talente
ᴍᴇɪꜱᴛᴇʀʜᴀꜰᴛᴇʀ ᴀʀᴛɪꜱᴛ ᴍɪᴛ ᴅᴇᴍ ꜰᴀʀʙᴘɪɴꜱᴇʟ ᴜɴᴅ ꜱᴇɪɴᴇᴍ ꜱᴄʜᴍɪɴᴋꜱᴇᴛ
Macken
ʟɪᴇʙᴛ ᴇꜱ ʙᴜɴᴛ … ᴜɴɢᴇᴡᴏʜɴʟɪᴄʜ ꜰᴜʀ ᴇɪɴᴇɴ ᴅᴀᴍᴏɴ
Wenn es schon Blicke auf sich zieht, sich als Mensch als Drag Queen in der Öffentlichkeit zu präsentieren, so war es für einen Dämonen um ein Vielfaches schwerer. Doch Oliver Jonas stand zu sich. Ihm war es gleich, was die anderen Dämonen über ihn sagten, was sie über ihn dachten, dass sie sich über ihn lustig machten. Schwarz und böse konnte jeder sein. Er war bunt und gut – und stolz darauf.
„Oli“, zischte seine Mutter erbost, als sie ihren Sohn wieder einmal dabei ertappte, wie er farbigen Kajal in die Spitzen seiner Flügel schmierte. „Herrje, deine Augen sind auch schon wieder versaut. Wie eine Explosion!“ Damit meinte sie seine geschminkten Augen, die jeden Menschen augenblicklich verführen würden. Einen Dämon jedoch? Wenn er sich dabei nicht augenblicklich erbrechen musste, so hatte er schon einiges erreicht.
„Ich find’s geil, Mum“, teilte Oliver ihr unbeirrt mit und legte einen selbstgefälligen Gesichtsausdruck auf. „Ich liebe mein Make-up!“
„Du hast vielleicht eine Macke ab, mehr nicht!“, grollte die Mutter, die das nicht verstand. Sie selbst hatte sich noch nie geschminkt. Gelegentlich zog sie ihre Lippen mit Schlangengift nach, um tödlich gut küssen zu können, doch bunt? Igitt! Allein schon dieses Wort verbreitete ein abscheuliches Übelkeitsgefühl an der Stelle, wo einst ihr absonderlich fühlendes Herz gesessen hatte. Freude, so nannte man dieses Gefühl, das sie so fürchtete. Ebenso wie die Liebe, ein Zustand, dem ein Dämon niemals verfallen durfte.
Oliver Jonas klappte sein Make-up-Set zu, begutachtete sich ein letztes Mal zufrieden im Spiegel, dann breitete er seine bunten Flügel aus und schlug kräftig damit. Das Puder, das sich davon löste, brachte seine Mutter zum Husten. Er schwang sich in die Lüfte und flog hinauf in die Welt der Menschen, denn dort … war er ein Star!
Sir Q. Gel von Fisch MI.
Hintergrund
ꜱᴛᴀᴍᴍᴛ ᴀᴜꜱ ᴅᴇɴ ᴛɪᴇꜰᴇɴ ᴅᴇꜱ ꜱᴍᴀʀᴀɢᴅᴍᴇᴇʀᴇꜱ, ᴇɪɴᴇʀ ꜱᴀɢᴇɴᴜᴍᴡᴏʙᴇɴᴇɴ ᴜɴᴛᴇʀᴡᴀꜱꜱᴇʀᴡᴇʟᴛ, ɪɴ ᴅᴇʀ ɴᴜʀ ᴅɪᴇ ᴛᴀᴘꜰᴇʀꜱᴛᴇɴ ᴋʀɪᴇɢᴇʀ ᴜʙᴇʀʟᴇʙᴇɴ; ᴇɪɴꜱᴛ ᴇɪɴꜰᴀᴄʜᴇʀ ᴋᴜɢᴇʟꜰɪꜱᴄʜ-ᴀᴅʟɪɢᴇʀ, ɴᴀᴄʜ ɪɴᴛʀɪɢᴇ, ᴅɪᴇ ɪʜɴ ᴅᴇꜱ ʜᴏᴄʜᴠᴇʀʀᴀᴛꜱ ʙᴇꜱᴄʜᴜʟᴅɪɢᴛᴇ, ꜱᴄʜᴡᴏʀ ᴇʀ, ꜱᴇɪɴᴇ ᴜɴꜱᴄʜᴜʟᴅ ᴢᴜ ʙᴇᴡᴇɪꜱᴇɴ; ꜱᴇɪᴛᴅᴇᴍ ʀᴇɪꜱᴛ ᴇʀ ᴅᴜʀᴄʜ ᴅɪᴇ ᴍᴇᴇʀᴇ – ᴇɪɴ ʀɪᴛᴛᴇʀ ᴏʜɴᴇ ʟᴀɴᴅ, ᴅᴏᴄʜ ᴍɪᴛ ᴇɪɴᴇᴍ ᴜɴᴇʀꜱᴄʜᴜᴛᴛᴇʀʟɪᴄʜᴇɴ ᴇʜʀᴇɴᴋᴏᴅᴇx
Talente
ʙʟɪᴛᴢꜱᴄʜɴᴇʟʟᴇꜱ ᴀᴜꜰʙʟᴀꜱᴇɴ, ʟᴀɴᴢᴇɴᴋᴀᴍᴘꜰ ᴜɴᴛᴇʀ ᴡᴀꜱꜱᴇʀ, ᴀᴅʟɪɢᴇ ʜᴏꜰʟɪᴄʜᴋᴇɪᴛ
Macken
ꜱᴛᴇʟʟᴛ ꜱᴇɪɴᴇɴ ᴇʜʀᴇɴᴋᴏᴅᴇx ᴜʙᴇʀ ᴀʟʟᴇꜱ, ɪꜱᴛ ᴜɴᴇʀᴡᴀʀᴛᴇᴛ ꜱᴄʜʀᴇᴄᴋʜᴀꜰᴛ (ᴡɪʀᴅ ᴢᴜʀ ᴋᴜɢᴇʟ – ɪɴ ꜱᴇᴋᴜɴᴅᴇɴꜱᴄʜɴᴇʟʟᴇ!), ᴠᴇʀɢɪꜱꜱᴛ ʙᴇɪ ᴀᴜꜰʀᴇɢᴜɴɢ ᴢᴜ ᴀᴛᴍᴇɴ
Die Morgensonne strahlte golden durch die schillernden Wasser des Smaragdmeeres. Sir Q. Gel von Fisch MI., edler Ritter der Tiefsee, schritt würdevoll durch die Hallen des versunkenen Marktes von Atlantfisch war auf der Suche nach einem neuen Gürtel – sein alter war beim letzten Kampf gegen eine besonders aggressive Alge gerissen.
Gerade als er den Stand des berühmten Schneckenhändlers besichtigen wollte, hörte er eine schallende Stimme hinter sich: „„He! Du dort! Wagst du es, meine Ehre zu schmähen?!“
Sir Q. drehte sich langsam um und blickte direkt in die wütenden Augen von Kapitän Blubber, einem riesigen, leicht übergewichtigen Kugelfisch mit einem Hang zur Dramatik.
„Verzeiht, guter Herr, doch mir ist nicht bewusst, Eure Ehre geschmäht zu haben“, erwiderte Sir Q. Höflich.
„Ha, du hast mich angeglubscht! Und ein jeder weiß, dass dies ein direkter Duellanspruch ist!“
Sir Q. blinzelte verwirrt. Tatsächlich hatte er einfach nur in Blubbers Richtung geschaut, weil dieser in eine Koralle geschwommen war. Doch die Regeln des Tiefseerittertums waren streng: Eine Beleidigung musste mit einem Duell ausgetragen werden.
„Nun gut“, seufzte Sir Q., „wenn es unbedingt sein muss.“
Die beiden Kugelfische nahmen ihre Positionen ein. Die wenigen Marktbesucher kamen rasch zusammen, um Zeuge des Spektakels zu sein. Der legendäre Oktopus-Schiedsrichter Octavius schwamm herbei und hob feierlich seine Tentakel. Ein Duell ging so lange, bis einer acht Punkte hatte.
„Das Duell beginnt in drei … zwei … eins … blubb!“
Beide Kugelfische blähten sich reflexartig auf. Das Problem? Sir Q. hatte seinen neuen Gürtel noch nicht besorgt – und sein alter war bereits schwach. Ein leises Ritsch ertönte … dann ein lautes Schnapp! Plötzlich schoss Sir Q. wie eine entkorkte Flasche rückwärts durch das Wasser, drehte sich dreimal um die eigene Achse, kollidierte mit einem vorbeischwimmenden Rochen und landete mit einem lauten Plopp in einer Austernmuschel.
Totenstille.
Niemand wagte es zu atmen.
Dann brach das Publikum in schallendes Gelächter aus. Sogar Kapitän Blubber prustete vor Lachen, wodurch ihm seine Luft entwich und er zu schrumpfen begann.
Octavius schüttelte den Kopf. „Das war zweifellos das spektakulärste Duell, das ich je gesehen habe. Ich erkläre … nun ja … beide zu Siegern – und zu Verlierern.“
Sir Q. Gel von Fisch richtete sich langsam auf, klopfte sich würdevoll den Staub – oder genauer gesagt das Seegras – von der Rüstung und seufzte. „Ich hätte mir erst den Gürtel kaufen sollen.“
Die Menge jubelte. So endete das ungewollte Duell mit einem neuen Titel für Sir Q. Gel Fisch MI. – dem tausendundeinsten: Der Fliegende Ritter der Tiefsee I.



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