19.09.2022 – 23.09.2022
Einführungsseminar
Eine mehr als geniale Woche voller Spaß und neuen Erfahrungen liegt hinter mir. Wie ich bereits letzte Woche angekündigt habe, war ich auf meinem Einführungsseminar in der Jugendherberge Baden-Baden.
Fangen wir zunächst von ganz vorne an. Als wir FSJler alle ankamen und unser Gepäck verstaut hatten, begannen wir mit einem Kennenlernspiel. Viele von euch werden wohl das unangenehme Schweigen kennen, wenn neue Gruppen das erste Mal aufeinandertreffen und gemeinsam warten, bis es losgeht. So war es auch hier, doch unsere Leiter Kim und Aweline wussten mit einem Speed-Date-Spiel das Eis zu brechen. Dabei saßen wir uns gegenüber und beantworteten die unterschiedlichsten Fragen. Das war sehr lustig und wir lernten uns besser kennen. Ein Spiel sollte uns jedoch die ganze Woche über begleiten: „How you kill?“. Hierbei galt es, eine zuvor geloste Person zu „töten“ indem man ihr einen Gegenstand gibt, den sie freiwillig entgegennimmt.
Als wir die Zimmer einteilten, kam ich mit zwei Jungs zusammen, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstand. Jetzt, am Ende der Woche, hat es sich bestätigt, dass wir ein gutes Team sind. Doch nicht nur wir drei. Die gesamte Gruppe harmonierte so unglaublich gut, dass wir die ganze Woche über nicht einen Streit hatten und wir uns alle wohl fühlten. Jeden Tag gab es eine Gruppenchallenge, in der jeder seine Fähigkeiten, Ideen und Stärken einbringen konnte. Bei der ersten mussten wir viele kleine Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit schnellstmöglich erfüllen und jeweils unseren Leitern zeigen, was überraschend gut geklappt hat. In einer späteren Challenge mussten wir viele Fotos machen, um die Aufgaben zu lösen. Neben einfachen Aufgaben (ein Tier fotografieren) gab es auch große Herausforderungen zu knacken, die wir dennoch gemeinsam schafften: Die Leiter von vorn fotografieren, während jemand hinter ihnen steht, ohne dass sie es bemerken oder die Tanzszene aus „Dirty Dancing“ nachstellen. Wir wuchsen immer mehr zusammen und unsere Gruppendynamik ist unglaublich.
Am zweiten Tag begann das eigentliche Programm: Wir sprachen über unsere Rechte und Pflichten als FSJler, die wir haben und erfüllen müssen. In Kleingruppen informierten wir uns genauer darüber und traten anschließend in einem Quiz gegeneinander an. So erfuhren wir viel über die große Vielfalt, die unser FSJ bereithält. Immer wieder setzten wir uns zusammen und reflektierten die neuen Eindrücke, wobei wir viel über uns selbst lernen konnten. Mithilfe von Gegenständen aus der Natur legten wir ein kleines Bild, anhand dessen wir unsere Erwartungen, Hoffnungen und Ängste erklären mussten. Diese Art von Aufgabe fand ich sehr spannend, da man sich so eine kreative Lösung erarbeiten muss, die anschließend vorgestellt wurde. Gerade während dieser Zeit fielen einige von uns „How you kill?“ zum Opfer. Auch ich, nachdem ich selbst jemanden besiegt hatte.
Natürlich durfte die Geschichte des DRKs bei diesem Seminar nicht fehlen. So erarbeiteten wir uns jeweils einen Bereich und stellten diesen kreativ vor. Manche drehten ein Filmchen oder führten es als kurzes Rollenspiel auf. Meine Gruppe entschied sich für ein Gedicht (so konnte ich mich gut einbringen) und mehrere Zeichnungen, die das Thema beleuchteten.
Aus Briefumschlägen bastelten wir „Briefkästen“, um uns gegenseitig ein paar nette Worte einwerfen zu können. Ein Brief an uns selbst sollte als Zeitkapsel unsere jetzige Sicht, die Hoffnungen und Erwartungen festhalten. Beides werden wir erst am Abschlussseminar gemeinsam lesen und schauen, wie wir uns entwickelt haben und ob unser Vergangenheits-Ich das erwartet hat. Mit mehreren Fragen an uns selbst erstellten wir individuelle Speisekarten zum Glück, die uns auch in schweren Momenten immer wieder ermutigen sollen und daran erinnern, was wir alles schon erreicht haben. Bei mir stand bei fast allem etwas mit Schreiben, denn mit meinem ersten Buch habe ich etwas, an dem ich mich stärken kann, da ich es trotz leichter Unsicherheit veröffentlicht habe und ich bin stolz, diesen Schritt gegangen zu sein. So will ich auch in Zukunft Herausforderungen angehen. Eine davon liegt direkt vor mir:
Für die nächsten Seminare wurden zwei Gruppensprecher gewählt, wovon einer ich bin. Ich freue mich darüber, dieses Vertrauen geschenkt zu bekommen, was mir viel bedeutet. In meiner Schulzeit habe ich mich nie als Klassensprecher aufstellen lassen, doch hier freue mich tatsächlich schon darauf.
Donnerstags fand unser Abschlussabend statt, bei dem wir ein tolles Programm auf die Beine gestellt hatten. Neben Quiz-Fragen und „Leiter vs. FSJler“-Spielen maßen wir uns ein letztes Mal untereinander im Anrichten alkoholfreier Cocktails. Die unterschiedlichsten Kreationen wurden gemischt und unserer Jury serviert. Meine Gruppe gewann leider nicht, doch die anschließende Zumba-Tanzeinheit ließ all das für einen Moment aus unseren Köpfen verschwinden.
Der leider viel zu frühe Abschied hatte dennoch kaum Platz für Trauer, da wir mit vielen Erfahrungen und neuen Freunden nach Hause gingen. Ich kann es kaum abwarten, alle beim nächsten Seminar wiederzusehen und fiebere dem Termin jetzt schon entgegen.
Dieser Blog wurde länger als gedacht, obwohl nicht annähernd alle Eindrücke von diesem Seminar Platz gefunden haben. Ich freue mich, dass ich auch dieses Erlebnis mit euch teilen durfte, da es durchweg eine super tolle Zeit war. Bis nächste Woche, dann wieder aus dem Jugendhaus und
Grüße von eurem FSJler Niklas
Gedicht: „Die Geschichte des DRK“
Das Leben, die Gesundheit und das Wohlergehen
Ganz oben bei den Prioritäten stehen.
Seit über 150 Jahren hilft das Rote Kreuz in Not,
Es sorgt für Rettung, für Wasser und Brot.
Über 100 Millionen freiwillige Helfer gibt es weltweit,
Sie engagieren sich, allein in Deutschland stehen 3 Millionen bereit.
Zu den Grundsätzen zählen Neutralität,
Auch Einheit und Unabhängigkeit dabei steht.
Rettungsdienst und Erste Hilfe gehören dazu,
Neue Helfer durch FSJs und Jugendrotkreuz finden sich im Nu.
Auch Suchdienst, Altenhilfe und Familien unterstützt das DRK
In über 50 Ländern in Afrika, Asien, Nahost und Lateinamerika.
Wie in Corona-Zeiten ist das DRK aktiv,
Es kämpft gegen Epidemien; die Verbundenheit ist tief.
Finanziert wird das DRK durch Mitglieder und Spenden,
Dafür empfangen sie bedingungslos alle mit offenen Händen.
Die Wurzeln vom „Internationalen Komitee vom Roten Kreuz“ sind bekannt
Von 1863, dort wurde es gegründet in Genf von Jean-Henry Dunant.
Sowohl im Krieg als auch im Frieden
Sind sie nie untätig geblieben:
Blutspende, Familien zusammenführen mit vereinter Kraft,
All das und noch vieles mehr hat das DRK geschafft.
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