24.07.2023 – 26.07.2023
4x Verabschiedung, Umzug
Oje, ich hatte euch doch versprochen, diesmal einen kürzeren Blog zu schreiben. Leider konnte ich dieses Versprechen nicht halten. Obwohl die letzte Schulwoche nur bis Mittwoch ging, habe ich trotzdem nicht weniger zu berichten. Diese Woche könnte ich als regelrechten Verabschiedungs-Marathon bezeichnen.
Erinnert ihr euch noch an die Umtopf-Aktion im Büro von Frau Beyer? Damals hatte ich von der Vorbereitung auf einen Umzug erzählt. Tja, und dieser Umzug stand uns diesen Montag bevor. Gemeinsam räumten wir alles aus und verstauten den Inhalt in vielen Kisten. Mithilfe der beiden Hausmeister ging es einen Stock höher ins neue Schulsozialarbeit-Büro. Natürlich zogen die Pflanzen mit um und bekamen einen neuen Platz auf der großen Fensterbank. Von dort aus haben sie eine super Aussicht auf den Pausenhof, um die Schulkinder beim Spielen zu beobachten. Noch am selben Tag schafften wir alles ins neue Büro, sodass es bald schon wieder heimisch war. Nur leider werden Chiara und ich von diesem schönen Ausblick nichts mehr haben …
Aufgrund des stark wechselhaften Wetters erforderte es für die Grundschulbetreuung eine andere Lösung. Auf den Spielplatz oder ins Bürgerhaus konnten wir nicht gehen. So teilten wir die Schülerinnen und Schüler entgegen der neuen Betreuungsform wieder in ihre Klassen auf, um sie klassenweise zu betreuen. Am ersten Tag im Betreuungsraum der Sekundarstufe, blieb die Klasse 2a am Folgetag im Klassenzimmer. Aber da es dort natürlich irgendwann langweilig wird, wollte ich mit ihnen auf den Hof gehen. Gerade begannen sie zu spielen, tröpfelte es auch schon wieder, was in Sekundenschnelle zu einem Starkregen anschwoll. Eilig rannten wir von unserem wirklich sehr kurzen Ausflug ins Klassenzimmer zurück. Doch es hatte sich gelohnt: Wir waren nass! Ja, das war ein wirklich lustiger und anstrengender letzter Tag mit den Betreuungskindern.
Verabschiedung 1 von 4.
Nach Ende der Mittagspause besuchte ich noch „meine“ 3b – meine erste Klasse, die ich in der Betreuung hatte begleiten dürfen. Ich verabschiedete mich von ihnen, was mir nicht leicht fiel und konnte es kaum glauben, als spontan einer der Schüler aufstand und mir ein Foto vom Ausflug am Apfeltag schenkte. „Dass du mich nicht vergisst“, erklärte er mir. Daraufhin bekam ich noch drei weitere Bilder geschenkt, um eine schöne Erinnerung an meine 3er zu haben. Über diese rührende Überraschung freute ich mich sehr. Auch in der 3a fiel mir der Abschied nicht leicht. Und obwohl es durchaus anstrengende Tage gegeben hatte, freute ich mich jeden Tag aufs Neue, die Schülerinnen und Schüler wiederzusehen.
Verabschiedung 2 von 4.
Zum Jahresende trafen sich die Betreuerinnen der Grundschule noch einmal außerhalb, um miteinander essen zu gehen. In gemütlicher Runde saßen wir zusammen und blickten auf das schöne gemeinsame Jahr zurück; auf die lustigen, anstrengenden und erfahrungsreichen Momente. Der Abschied fiel mir nicht leicht, aber ich versprach, nächstes Schuljahr auf jeden Fall zu Besuch zu kommen. Ich muss gestehen, als ich zu Beginn in diese Gruppe voller herzlichen Menschen kam, war mein erster Gedanke, ich gebe es zu: „Oh, nur Frauen.“ Meine Chefin erinnerte sich noch gut daran, wie still ich beim ersten Treffen dabeigesessen hatte. Doch das hatte sich schnell geändert. Viele schöne Tage der Mittagsbetreuung folgten und ich lernte meine Kolleginnen immer besser kennen und zu schätzen. Danke!
Verabschiedung 3 von 4.
Wie auch wir FSJler, wurden die Schüler der 4. Klasse am letzten Schultag aus der Schule „geworfen“. Für sie geht es nun weiter – wie auch für uns. Chiara und ich nahmen an der letzten Lehrerkonferenz teil, bei der auch eine langjährige Kollegin in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Nach rührenden Dankesworten seitens der Schulleitung, bekamen wir noch vom „engeren Kreis“, zu dem Frau Blé Pérez, Frau Beitz, Frau Armbruster und Frau Cramer gehören, ein tolles Geschenk. Sie dankten uns für unsere große Hilfe, für die Leseförderung und die tolle Unterstützung bei Projekten und Ausflügen. Von uns bekamen die Lehrerinnen und Lehrer eine Pflanze mit dem schönen Namen Elefantenohr geschenkt, wofür wir extra ein kleines humorvolles Brieflein zur richtigen Pflege schrieben.
Anleitung Elefantenohr
Wie schon mein Name sagt, habe ich große Ohren und bekomme somit alles mit. Ich muss nicht die ganze Zeit in der Sonne stehen, euer Lächeln reicht mir völlig aus. Ein halbschattiges, lästerndendes Plätzchen reicht mir. Aber keine Sorge: Wenn ihr euch gut um mich kümmert und mich ab und zu gießt, werde ich auch eure Geheimnisse für mich behalten. Ich brauche ja nicht viel Wasser, aber kurz bevor ich verdurste, werde ich schwach und geschwätzig. Also lasst es bitte gar nicht erst so weit kommen. Zu nass mag ich es aber auch nicht, ich bin ja kein Sumpfbewohner. Es wäre schön, wenn ihr von Zeit zu Zeit meine alten Blätter entfernt, dass ich wieder neue Energie habe. Ihr geht ja auch hin und wieder zum Frisör und ich will doch so gut wie ihr aussehen.
Beim anschließenden Festchen mit Büfett saßen wir noch zusammen und unterhielten uns. Eine besonders frohe Botschaft verkündete mir Direktorin Frau Wenzel-Lück, dass mein Weg nächstes Jahr wieder zur Hans-Thoma-Schule teilweise zurückführen wird. Ich hatte euch erzählt, dass ich einen Wahlbereich zum Thema „Textschnipsel“ anbieten wollte. Dieser wurde genehmigt!
Verabschiedung 4 von 4.
Die letzte Station für diese Woche war die Verabschiedung in der Villa. Zum letzten Offenen Treff im „Normalbetrieb“ während der Schulzeit, konnten sich die Jugendlichen von Chiara und mir – den FSJlern der Hans-Thoma-Schule und des Jugendhauses Villa Federbach – verabschieden. Bei Fingerfood und gemütlichem Beisammensitzen und Spielen, verging die Zeit wie im Flug. Ein letztes Mal hieß es: „Tschüss, Niklas und Chiara.“
Doch keine Sorge, ganz weg sind wir noch nicht. Drei Wochen Sommerferienprogramm liegen noch vor uns, worüber ich natürlich schreiben werde.
Grüße von eurem FSJler Niklas
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