Abschluss-Blog
It's time to say good bye
Es ist schwer zu begreifen, wie schnell dieses Jahr doch vorüberging. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, heißt es. Und was soll ich sagen? Schöner kann es eigentlich nicht werden. Ich erinnere mich noch gut an den Übergabeblog meines Vorgänger-FSJlers Nils, als wäre es erst letzte Woche gewesen. Dabei ist das schon ein ganzes Jahr her. Nun schreibe ich selbst meinen letzten FSJ-Blog, was sehr emotional ist, da ich so langsam und nur schwer begreife, dass es wirklich vorbei ist. Hier schreibe ich die letzten Zeilen aus meinem Kapitel „FSJ“ und schlage bald ein neues Kapitel in meinem Buch „Leben“ auf. Ich weiß schon, wie es heißen wird: „Studium – PH Karlsruhe“. Manche Bücher haben zu Kapitelbeginn ein Zitat: „It's time to say goodbye“, würde wohl meines lauten. Zu all diesen schönen Momenten werde ich noch oft zurückblättern und mich an all das mit Freude erinnern, was ich erleben durfte und gelernt habe. Es ist nicht das längste Kapitel in meinem Leben, aber dafür umso wertvoller – eines meiner Lieblingskapitel.
In einem Buch schreibt man am Ende einen Epilog. Auch für meinen Blog möchte ich ein paar abschließende Worte finden und auf das Jahr zurückblicken. Ich hoffe, ich finde die passenden Worte für einen würdigen Abschluss. Ich kam als doch eher schüchterner Junge mit den ein oder anderen Zweifeln, keinem wirklich klaren Ziel vor Augen und gehe als selbstbewusster junger Mann, der genau weiß, was er will. Dieses Jahr hat mir nicht nur gezeigt, welche Richtung ich beruflich einschlagen möchte, es brachte mich und meine Persönlichkeit weit voran und half mir, mich selbst neu kennenzulernen. Ich durfte mein größtes Hobby, das Schreiben, in vielen Bereichen einfließen lassen, was mir viel bedeutete: dieser FSJ-Blog, der Schreibtreff im Jugendhaus, das Lesezimmer, Leseförderung für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche in der Schule und noch vieles mehr. Ich war Teil des tollen Grundschulbetreuungsteams und bekam in vielen Bereichen Verantwortung übertragen. Ich durfte Klassen auf Ausflüge und in Projekten begleiten und mich überall einbringen. Es ging sogar für kurze Zeit der Berufswunsch meiner Kindheit in Erfüllung: Als Hausgeist Fridolin durfte ich im Film „FrieDaVilla 03 – Der Neue“ auch vor der Kamera stehen. Weitere tolle Projekte wie den Bau des Hochbeets durfte ich miterleben und auch mit anpacken. Eine Kleinigkeit muss ich an dieser Stelle noch gestehen. Vom ersten Blog-Bild bis zum letzten war es immer eine große Herausforderung für mich, ein Bild zu finden. Das hatte ich bereits in meinem allerersten Blog geschrieben und es hat sich bestätigt. Eine kleine Ausnahme ist tatsächlich dieser Blog, für den ich das Bild verwende, mit dem alles für mich und Chiara begonnen hatte.
Ein wundervolles Jahr liegt hinter mir. Viele Erlebnisse, Ausflüge, tolle Ferienprogramme und schöne, lustige Momente. Vier Seminare mit einer wundervollen Seminargruppe, die mir das Vertrauen schenkte, ihr Gruppensprecher zu sein. Ich bedanke mich bei allen für diese unvergessliche Zeit. Ich lernte, aus mir herauszukommen, stärkte mein Selbstbewusstsein und wurde fast ein neuer Mensch. Schon einige Male hatte ich erwähnt, wie zurückhaltend und unsicher ich vor meinem FSJ gewesen war. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Im zweiten Seminar sagte Teamerin Aweline zu uns dieses wundervolle Zitat: „Die Grenzen der Frage sind die Grenzen des Erreichbaren“, dem ich nur zustimmen kann. In diesem Jahr lernte ich genau das und wie viel man durch eine einfache Frage doch erreichen kann. Eine dieser Fragen führte dazu, dass ich auf meinem neuen Weg nächstes Jahr zum Teil zur HTS zurückkehren werde.
Einen großen Dank möchte ich noch an alle wundervollen Menschen aussprechen, die ich kennenlernen durfte. Keine Sorge, ich werde mich kurzfassen (das kann ich doch so gut, wie ihr wisst), aber ich kann es nicht unerwähnt lassen. Danke an Susanne Beyer, die herzliche Schulsozialpädagogin der HTS und meine Anleitung in der Schule, die immer ein offenes Ohr für mich hatte, ich mit ihr über wirklich alles reden konnte und sie mich unterstütze, wo sie nur konnte. Danke auch an Jörg aus dem Jugendhaus Villa Federbach, der mir ebenso überall beiseitestand und mir vieles ermöglichte, zutraute und beibrachte. Danke an Lena, die bis zum Schluss fast all meine Blogs Probe las. Nicht zuletzt danke ich den Kindern und Jugendlichen aus der Schule und dem Jugendhaus, die allesamt strahlende Persönlichkeiten sind. Nur dank ihnen konnte ich dieses unglaublich tolle FSJ überhaupt erst machen.
So wie Chiara und ich unsere nächste Seite aufschlagen und unsere Geschichten einen neuen Weg gehen, öffnet sich auf für unseren FSJ-Nachfolger Tom ein neues Kapitel, das viel für ihn bereithalten wird. Doch nun habe ich genug geschrieben … Ich übergebe das Wort nach einem Jahr und 44 FSJ-Blogs an Tom, der euch auf seine eigene Reise mitnehmen wird.
Dieser Blog wurde wie so oft etwas länger, aber das seid ihr ja inzwischen schon von mir gewohnt. Mich kurzzufassen, ist nicht meine Stärke. Ab und zu bezeichnete ich mich selbst spaßeshalber als FSJ-Journalist, der sich auch ständig Notizen machen musste – das tat ich tatsächlich, um nichts zu vergessen. Denn ihr habt ja in all meinen Blogs gelesen, wie viel ich erlebt hatte. Hätte ich mir das alles merken müssen, wären meine Blogs viel kürzer ausgefallen.
Zum Schluss möchte ich auch euch, meinen treuen Leserinnen und Lesern, von Herzen danken, dass ihr mich auf meinem Weg begleitet und meine Blogs mitverfolgt habt. Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen ebenso viel Spaß wie ich beim Schreiben.
Grüße von eurem FSJler Niklas
Für uns alle gibt es eine Zeit der Prüfung, eine Zeit der Freude, eine Zeit, Entscheidungen zu treffen, eine Zeit, Hindernisse zu überwinden, und eine Zeit, Gelegenheiten zu nutzen. Auch wenn es mich erst nach einer Weile meines FSJs zu euch gebracht hat, habt ihr alle dafür gesorgt, dass es unvergesslich wird. Ihr habt mir die Zeit meiner Prüfung gebracht. Wie weit gehe ich? Wie weit komme ich? Schaffe ich es? Die Zeit der Freude war es definitiv! Viel lachen über schlechte Witze, kleine Hände, die mir zuwinkten, Dankbarkeit von wirklich jedem und Herzlichkeit, wie man sie selten sieht. Auf jeden Fall war es eine Zeit, um meine Gelegenheiten zu nutzen, um mich besser kennenzulernen, neue Dinge zu probieren und aus meinem Schatten zu springen. Und all das mit dem besten Team, welches immer hinter mir stand, vor allem dann, wenn es an der Zeit der Hindernisse zu überwinden war, egal wie groß oder klein. Doch nun ist es so weit – das FSJ geht für mich sowie für Niklas zu Ende … Danke für die tolle Zeit und ich sag es mal wie Winnie Pooh: „Wie doll glücklich ich bin, etwas zu haben, das es schwer macht, auf Wiedersehen zu sagen.“ Grüße von eurer FSJlerin Chiara
Und nun ein letztes Mal
Grüße von eurem FSJler-Duo aus der Hans-Thoma-Schule und dem Jugendhaus Villa Federbach
Niklas und Chiara
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