Bären sind Feinde, keine Freunde!
08: Eine Einladung für die Grizzlybären
10: Das Problem der Kleinen mit den Großen
Hopelina warf genervt ihre Sieger-Eichel hinterher. Sie akzeptierte, dass sie gewonnen hatte, doch glücklich machte sie das nicht.
Unerwartet tauchte ein weiterer Kopf aus dem Hasenbau auf: die Hasenmutter. Sie war wie Toby nicht erfreut über die Freundschaft zwischen ihren Hasenkindern und einem Grizzlybären. Womöglich würde er sie fressen, wenn sie einmal Streit hatten oder wenn er selbst groß und gefährlich sein würde.
„Bären sind Feinde, keine Freunde! Wann begreift ihr das endlich?“, empörte sie sich und fixierte Rico mit einem strengen Blick. Damit schüchterte sie selbst den Jungbären ein, der einige Schritte zurückwich, als sie sich ihm näherte.
„Von mir geht keine Gefahr aus. Bestimmt nicht! Ich würde nie etwas tun, was meinen Freunden schaden könnte“, versicherte er, doch die Hasenmutter winkte nur ab.
„Schau deinen Vater an! Er ist die Gefahr in Person. Eines Tages bist du so wie er, dann will ich dir auf keinen Fall begegnen. Und nicht nur das. Wenn du einmal unvorsichtig bist, könntest du ihn direkt an unseren Bau locken.“ Verärgert richtete sich die Häsin auf, die sich sehr um sich und vor allem um ihre Kinder sorgte. „Für ihn sind wir ein Festmahl. Ich habe schon ein Kind an ihn verloren. Ein weiteres werde ich nicht zulassen!“
Rico kannte die Geschichte. Lange bevor er geboren wurde, hatte sein Vater eines der Kinder dieser Häsin gefressen. Darum konnte er ihre Angst gut verstehen, doch er selbst würde so etwas nie tun. Aber er wusste auch, dass sie sich heldenhaft gewehrt hatte und Toby mit einem gezielten Biss in dessen Schwanz verjagt hatte. Diese Häsin wusste sich zu wehren. Aus diesem Grund hielt Rico auch einen Sicherheitsabstand ein, um ihr nicht zu nahe zu kommen.
„Ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, um euch zu beschützen“, versicherte Rico. Er fasste neuen Mut und näherte sich der Häsin etwas, doch augenblicklich entblößte sie ihre spitzen Zähne und Rico trat rasch zurück.
„Papperlapapp! Du bist und bleibst eine Gefahr!“, fauchte sie. Das Mucken, das sie anschließend von sich gab, ließ sie weniger angriffslustig wirken, dennoch kannte Rico sie nur zu gut. Auch ihm hatte sie schon einmal in den Stummelschwanz gebissen. Das wollte er unter keinen Umständen noch einmal erleben müssen.
„Mama“, schaltete sich endlich Hops ein, „Rico ist unser Freund und wir vertrauen ihm. Vor seinem Vater haben auch wir Angst, aber schließlich sind wir mit Rico und nicht mit Toby befreundet.“ Zustimmend versammelten sich nun die Hasenkinder rund um den Jungbären und setzten sich. So wollten sie ihrer Mutter zu verstehen geben, dass Rico ein Teil von ihnen war und er dazugehörte. Egal, was sie dazu sagte. Er war und blieb ihr Freund. Daran konnten weder der Grizzlyvater noch die Hasenmutter etwas ändern.
„Bei der Eichel!“, fluchte die Häsin erbost. „Wieso müsst ihr nur so stur sein? Wieso wollt ihr nicht begreifen, dass aus Rico früher oder später eine tödliche Gefahr werden kann?“
„Weil er unser bester Freund ist!“